Dem „Brexit“ folgen starke Börsennotierungen in den USA und schwache im Euroland

Die Welt erscheint für einen Augenblick „zweigeteilt“. An solchen Marktturbulenzen erkennen Sie sehr schön wie wichtig es ist sein Depot regional „breit“ aufzustellen. Englische Unternehmen sind nach wie vor eine gute Wahl, jedoch dosiert. Auch innerhalb der britischen Unternehmen muss unterschieden werden. Breit aufgestellte Großkonzerne wie bspw. eine in London notierte „Reckitt Benckiser“ (Produkt: u.a.: Sagrotan) erwirtschaften nur einen geringfügigen Teil Ihrer Umsätze in England. Die britische Systemgastronomiekette „Whitbread“ hingegen erwirtschaftet einen großen Teil Ihrer Umsätze in England. Dieses im Langfristchart erkennbare „Vorzeigeunternehmen“ wurde vom Markt im Juni regelrecht ausverkauft. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens verringerte sich im vergangenen Monat um satte 17%. Hinzu kommt dann noch der nicht unerhebliche Währungsverlust des britischen Pfund gegenüber dem €. Viel schlimmer sieht es dann noch aus wenn der Kapitalanleger aus den USA stammt.

Und welche Branche gewinnt im Juni erneut stark? Die Antwort ist die gleiche wie in den Vormonaten. Gold- und Silberwerte kletterten im Juni um gute 25% nach oben. Mittlerweile liegt die Kursperformance der einzelnen Unternehmen für 2016 schon zwischen 100 und 200%. Wer sich nun die Langfristcharts des Rohstoffes „Gold“ und die der einzelnen Unternehmen näher anschaut erkennt in den Chartbildern wichtige Widerstände. Dies könnte bedeuten, dass sich der Trend nicht wie im bisher gewohnten Tempo fortsetzt. Ein Rücksetzer erscheint möglich und nötig, womit Nachkaufs- bzw. Einstiegsgelegenheiten genutzt werden könnten. Ein interessantes Bild auch bei den Drogeriewerten. Diese befinden sich mitunter fast alle auf „All Time High“ Niveau.

Das Bild der Verlierer im Juni gleicht denen des lfd. Jahres 2016. Bekleidungs- und Automobilhersteller verlieren weiter an Boden. Die deutsche BMW aus dem DAX verliert alleine im Juni 12,4% an Wert. Für 2016 errechnet sich mittlerweile ein Kursverlust von 23%. „Greife nie in ein fallendes Messer“ besagt ein bekanntes Börsensprichwort. Warten Sie ab bis sich ein „gesunder“ Boden ausbildet. Goldwerte hatten bis zu 80% nach unten korrigiert bis sich dann die Kurse stabilisierten und zum Aufschwung ansetzten.

In der Juniausgabe stelle ich Ihnen nun die am dritthöchsten gewichtete Branche in meinem eigens entwickelten Kennzahlensystem vor. Der aktuelle Depotanteil beträgt ca.: 15%. In dieser Branche wird aktuell im Mittel die höchste Kursrendite erzielt. Dies ist jedoch mit einem erhöhten Risiko verbunden. Zudem schütten viele dieser Unternehmen keine Dividenden aus, da die erwirtschafteten Gewinne meist für Neuinvestitionen in neue Technologien genutzt werden. Nicht selten erwirtschaften Unternehmen dieser Branchen auch Verluste. Um welche Branche handelt es sich nun? Die Technologiebranche. In ihr vereinen sich Unternehmen folgender Unterbranchen: IT-Dienstleister, Elektrotechnologie, Hardware, Internet, Onlinehandel, Software und Telekommunikationsunternehmen. Onlinehändler wie Amazon werden voraussichtlich in naher Zukunft einer anderen Branche zugeordnet werden. Eine langfristige Investition in Technologiewerte ist schwierig, da diese Branche hohen Marktschwankungen unterlegen ist. Einstige Vorzeigeunternehmen wie Sony, Nokia oder Microsoft stürzten ab oder bewegen sich seit Jahren „regungslos“ auf der gleichen Stelle. Microsoft scheint mittlerweile der Turnaround gelungen zu sein. Nach vielen Jahren der Stagnation geht es nun wieder aufwärts. Eignet sich diese Branche nun überhaupt nicht für Langfristanleger? Es gibt vereinzelt Unternehmen in die langfristig investiert werden kann. Die Softwarebranche scheint sich hierfür gut zu eignen. Bspw. beglückte das US-amerikanische Softwareunternehmen „Automatic Data Processing“ seine Anteilseigner mit im Mittel 8% p.a. Kursrendite innerhalb der letzten 26,5 Jahre. Hinzu kommt eine mittlere Dividendenrendite von 2,32% bezogen auf die letzten 13 Jahre, wobei diese bisher im Mittel jedes Jahr um 12% gesteigert wurde. Das US-amerikanische Softwareunternehmen „Fiserv“ zahlt zwar keine Dividende, dafür glänzt dieses Unternehmen mit einer mittleren Kursrendite von ca.: 20% p.a. bezogen auf die letzten 26,5 Jahre. Beide Werte befinden sich aktuell in einem stabilen Aufwärtstrend. Ihre Produkte sollten auch zukünftig vom Markt nachgefragt werden. Telekommunikationswerte eignen sich nur bedingt für ein langfristig ausgerichtetes Depot. Es ist richtig, dass sich die Deutsche Telekom aus dem DAX in den letzten Jahren ganz gut entwickelt hat und relativ „ruhig“ gelaufen ist. Das war aber nicht immer so. Im Jahr 2000 stand der Wert bei 86 €. Anschließend stürzte der Wert dann sukzessive bis zu einem Kurs von 8 € ab. Seit Mitte 2013 geht es aufwärts. Aktuell notiert die Deutsche Telekom bei 14,50 €.

Da in dieser Branche im Mittel die höchste Kursrendite erzielt werden kann ist es einem „risikofreudigen“ Kapitalanleger durchaus erlaubt etwas Risiko einzugehen. Wir alle reden davon das China die neue Weltmacht wird. Die Tencent Holdings ist ein breit aufgestellter Internetgigant. Das Unternehmen deckt viele uns bekannte Unternehmen aus den USA „in einem“ ab. Bspw. agiert der Konzern im Bereich „soziale Netzwerke“ und „Onlinespiele“. „WeChat“ ist ein Chat-Dienst für Smartphones, welcher von Tencent betrieben wird. Wir alle kennen das Gegenstück „WhatsApp“, welcher von Facebook im Jahr 2014 erworben wurde. Zurück zur Tencent Holdings. In den vergangenen 11,5 Jahren erzielte das Unternehmen im Mittel eine Kursrendite von sage und schreibe 56,85% pro Jahr. Der Kursverlauf ist dazu erstaunlich konstant, was für eine derartige Kursrendite eher untypisch ist. Von diesem Unternehmen wird in der Zukunft vieles erwartet. Bspw. warb dieses Unternehmen die halbe Entwicklungsmannschaft (Elektroautos) von BMW ab und investiert nun in eine eigene Entwicklung von E-Autos. Die Tencent Holdings konkurriert somit demnächst mit Tesla Motors.

Wie wird sich die Technologiebranche zukünftig entwickeln? Es ist die „Zukunftsbranche“ schlechthin. Die Unternehmen haben sich in der Vergangenheit sehr gut entwickelt. Etwas stärkere Rücksetzer müssen daher immer wieder mal einkalkuliert werden. Zudem muss diese Branche intensiver analysiert werden. Es kommt öfter vor das diverse Technologiewerte den Anschluss verlieren und Trends oder die Investition in neue Technologien verschlafen (s. Nokia, Blackberry) oder einfach nicht mehr „hipp“ sind. Eine „kleine Krise“ erlebt aktuell auch Apple. Dem Vorzeigeunternehmen der vergangenen Jahre fehlt es aktuell an neuen kreativen Eigenentwicklungen die den Markt wie einst begeistern.

Bei den weltweit besten Unternehmen dieser Branche können Sie im Mittel mit einer jährlichen Kursrendite von in etwa 16% rechnen. Dividenden werden meist nicht ausgeschüttet und sie finden nur wenige Werte mit einer sehr guten Dividendenhistorie wie die oben angesprochene „Automatic Data Processing“.

Bei welcher Branche man sich relativ entspannt zurücklehnen kann erfahren Sie in der kommenden Ausgabe. Dies ist die am vierthöchsten gewichtete Branche in meinem eigen entwickelten Kennzahlensystem.