Wäre jetzt der 31.12.2017 wären sicherlich viele Kapitalanleger schon jetzt mit der Rendite zufrieden. In diesem Jahr kehrt sich bisher das Bild kpl. um. Waren 2016 der Januar und der Februar Verlustmonate so sind es 2017 Gewinnermonate. Ab März 2016 drehte sich jedoch das Bild im vergangenen Jahr. Somit dürfen wir sehr gespannt sein ob der März 2017 der erste Verlustmonat für dieses Jahr sein wird. Vieles spricht dafür, denn die Bewertung vieler Unternehmen in den verschiedenen Branchen ist mittlerweile als gut „überdurchschnittlich“ anzusehen. Als Beispiel kann die BASF aus dem DAX genannt werden. Und BASF steht durchaus für die allgemeine Konjunktur. In den zurückliegenden 12 Monaten gewann der Wert sagenhafte 45%. Betrachtet man bspw. das in der vergangenen Ausgabe angesprochene Kurs-Gewinn-Verhältnis näher, wird man wie bei vielen anderen Unternehmen feststellen, dass ein Kauf heute eher „teuer“ wie „günstig“ erscheint.

Die Industriewerte dürfen sich bisher als einer der Gewinner 2017 bezeichnen. Festgestellt werden darf aber auch das sich mit langfristigen Trends auch zukünftig gutes Geld verdienen lässt. Der Wandel hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft lässt vermuten, dass sich die in dieser Branche beheimateten Unternehmen auch weiterhin überdurchschnittlich entwickeln werden. Das die Welt „online“ geht ist auch schon lange kein Geheimnis mehr. Onlinehändler konnten dieses Jahr schon im Mittel 12% Rendite einfahren. Einen Turnaround starten 2017 die Gesundheitswerte, allen voran die Biotechnologiewerte. Im Mittel geht es hier um starke 10% in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres nach oben. Eine kleine Einstiegschance könnte sich bei den Lebensmittelproduzenten ergeben. In 2017 steht bisher ein kleines Minus zu Buche. General Mills aus den USA ist ein sehr konservativer Wert mit langfristig stetig konstant steigenden Kursrenditen und Dividenden. Die Ölwerte legen 2017 zunächst einen Rückwärtsgang ein und könnten dadurch in den folgenden Monaten positiv überraschen.

Mein Thema für dieses Jahr ist u.a.die Analyse anhand gängiger Kennzahlen.

Nachdem ich Ihnen kurz in der vergangenen Ausgabe das Kurs-Gewinn Verhältnis näher erläutert hatte ist es in dieser Ausgabe das Kurs-Umsatz Verhältnis. KUV = Kurs-Umsatz Verhältnis. Der Kurs entspricht der Marktkapitalisierung eines Unternehmens, also seinem Unternehmenswert.

Vielfach zu lesen ist, dass der Unternehmenswert nicht höher sein sollte wie sein Umsatz. Aber auch hier gilt: Dies ist abhängig von der Branche, den zu erwartenden Wachstumsaussichten und weiteren Faktoren. Ein Beispiel aus der Praxis hierzu: Während Amazon sehr großen Wert auf „Umsatzwachstum“ legt und dafür bewusst auf hohe Gewinnmargen verzichtet erzielt eine deutsche SAP bspw. mehr Gewinn wie Amazon. Und dennoch wird eine Amazon vom Markt ca. 3,5 * höher bewertet wie eine SAP. Verkehrte Welt? Nein, denn dieses Beispiel zeigt Ihnen sehr deutlich das die Analyse einer Kennzahl alleine wenig bringt. Sie können sich aber in Punkto Umsatzbewertung merken: Je risikoreicher das Geschäftsmodell eines Unternehmens ist, desto höher sollte eigentlich die Umsatzrendite sein. Während der klassische „Handel“ sehr niedrige Umsatzrenditen im einstelligen Prozentbereich erwirtschaftet schaffen es gute Maschinenbauer und Softwareunternehmen i.d.R. auf gute zweistellige Umsatzrenditen. Weniger risikoreich in Punkto Umsatzwachstum sind konservative Branchen wie die der Lebensmittelproduzenten und der Reinigungsmittel- und Körperpflegehersteller. Diese Unternehmen schaffen es i.d.R. Ihren Aktionären langfristig verlässliche Renditen zu liefern. Deren Umsätze steigen stetig und stabil. In der kommenden Blogausgabe stelle ich Ihnen eine weitere interessante Kennzahl zur Aktienanalyse vor. Wir dürfen alle gespannt sein wie sich die aktuelle Börsenrallye weiter entwickeln wird.