Auch der März 2017 (der dritte Monat in Folge) endet für die meisten Indizes positiv, womit eine Korrektur immer wahrscheinlicher wird. Einen kräftigen Zuwachs erfährt Europa im März. Und die US-amerikanischen Indizes? Diese gönnen sich weitestgehend eine Ruhepause und stagnieren überwiegend. Dem starken Europa folgt im März ein starker €. Der € verteuert sich gegenüber dem US$ um 1,54%.

Bei den Branchen sind es erneut die Technologie- und die Online Handelswerte die stark zulegen. Der Trend der letzten Monate setzt sich somit fort.

Wo nun einstiegen, wenn sich die Marktwerte der Unternehmen sukzessive verteuern? Bspw. ergibt sich wie im letzten Monat eine Einstiegschance für den langfristig ausgerichteten Kapitalinvestor bei den großen Lebensmittelproduzenten. Zu nennen wäre hier bspw. die General Mills (Knack & Back, Häagen-Dasz usw.) sowie Hormel Foods (Hersteller von Fleischprodukten) oder die japanische Kikkoman (Produzent von Sojasaucen).

Hauptverlierer im I. Quartal ist der Ölpreis. Öl verbilligte sich um knappe 11% in den ersten drei Monaten 2017.

Im vergangenen Jahr hatte ich Ihnen die einzelnen Branchen näher erläutert. In diesem Jahr widme ich mich den unterschiedlichen Kennzahlen der Börsenanalyse. Im Frühjahr ist es meist die Dividende die für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Während US-amerikanische Unternehmen Ihre Dividende i.d.R. vierteljährlich ausschütten beglücken die deutschen Unternehmen Ihre Anteilseigner 1x jährlich, vorzugsweise im Frühjahr. Die Dividendenrendite errechnet sich (in % ausgedrückt) aus der Dividende dividiert durch den aktuellen Kurs. Kostet eine Aktie bspw. 100 € und schüttet das Unternehmen 2 € seines Gewinnes an die Aktionäre aus so sind es 2% Dividendenrendite vor Steuern. Hinsichtlich der Dividende existieren am Markt viele unterschiedliche Meinungen. In Fachzeitschriften werden bspw. oft Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite den Lesern schmackhaft gemacht. Hierzu ein interessanter Vergleich.

Die aus dem DAX bekannte Münchener Rück hat eine vergleichsweise hohe Dividendenrendite (aktuell: 4,70%). Zudem steigert das Unternehmen seine Dividende relativ konstant. In den vergangenen 7 Jahren um 4,43% effektiv p.a. Hinzu kommt die Kursrendite von im Mittel 3,62% effektiv p.a. bezogen auf die letzten 20,5 Jahre. Die Kursrendite effektiv p.a. bezogen auf die letzten 10 Jahre ist fast identisch – 3,57%. In Summe kann sich somit der Kapitalanleger auf gute 8% effektiv p.a. freuen. Das ist ein guter Wert. Schauen wir uns aber nun mal die asiatische Versicherungsgruppe „AIA Group“ etwas näher an. Die Dividendenrendite beträgt aktuell knappe 2%. Jedoch steigerte die AIA Group Ihre Dividende im Mittel um starke 20% effektiv p.a. bezogen auf die letzten 5 Jahre. Und dies sehr konstant. Die Kursrendite lag im Mittel bei 16% effektiv p.a. zurückblickend auf die vergangenen 6,5 Jahre. Diesen Vergleich können Sie auf andere Branchen übertragen. Große Pharmakonzerne wie die Schweizer Roche können mit noch jungen aufsteigenden Biotechnologiewerten verglichen werden oder neu am Markt stark wachsende Systemgastronomieketten (z.B.: Domino`s Pizza) mit der bereits am Markt etablierten Mc Donalds. Was bei diesen Vergleichen auffällt ist die zu Beginn niedrig erscheinende Dividendenrendite bei den Wachstumsunternehmen. Jedoch ist die Kursrendite meist um ein Vielfaches höher. Gleichlautend hierzu sind die Steigerungsraten der Dividenden viel höher als bei den am Markt etablierten Unternehmen. Mc Donalds ist zweifelsohne ein Dividendenhit, jedoch lassen die Steigerungsraten sukzessive nach. In den letzten 3 Jahren wurde die Dividende um ca. 5% p.a. effektiv gesteigert. In den 3 Jahren zuvor waren es noch 11,37% effektiv p.a. In den Medien und Fachzeitschriften wird auch oft der größte Lebensmittelproduzent der Erde (die Schweizer Nestle) immer wieder als Dividendengarant genannt. Aber auch hier lassen die Steigerungsraten nach. Die Steigerungsrate der letzten 3 Jahre beträgt im Mittel 2,27%. Die 3 Jahre davor waren es noch 5,14%. Und die 3 Jahre davor waren es beachtliche 14,89%.

Aber es gibt, wenn auch nur sehr wenige, Unternehmen die es schaffen Ihre Dividende über viele Jahre hinweg konstant zu steigern. Bei den Lebensmittelproduzenten ist dies bspw. die uns allen bekannte Schweizer „Lindt & Sprüngli“. Auch bei diesem Unternehmen wirkt die Dividendenrendite von im Mittel 1,61% bezogen auf die letzten 10 Jahre nicht hoch. Jedoch wurde in den vergangenen 8 Jahren die Dividende jedes Jahr um mindestens 10% gesteigert. Das Minimum beträgt 10% und das Maximum liegt bei 15%. Die Steigerungsraten bleiben somit über einen längeren Zeitraum konstant. Ich bewerte dies persönlich als ein sehr positives Zeichen. Und wenn Sie nun noch Unternehmen finden wie bspw. die US-amerikanische „Roper Technologies“, dann trauen Sie Ihren Augen kaum. Die Steigerungsraten bei Kurs- und Dividendenrendite verlaufen seit vielen Jahren enorm konstant. Der Kurs steigt seit 25 Jahren stetig um im Mittel 12,5% effektiv p.a. Die Dividende wurde in den letzten 13 Jahren konstant um 16,5% p.a. effektiv erhöht. In den vergangenen 7 Jahren wurde die Steigerungsrate sogar noch erhöht auf 21% p.a. Die Dividendenrendite ist natürlich nicht hoch – sie lag im Mittel bei ca.: 0,6%. Wären Sie aber in dem Wert über Jahre hinweg bereits investiert, steigern Sie Ihre persönliche Dividendenrendite Jahr für Jahr mit hohen Zuwachsraten.

Vor 10 Jahren – also vor der Wirtschaftskrise – lag der Kurs von „Roper Technologies“ bei 55,27 US$. Heute liegt der Kurs bei: 206 US$. Das Unternehmen zahlt heute auf das Jahr hochgerechnet 1,40 US$ Dividende. Die aktuelle Dividendenrendite liegt somit bei 0,68%. Bezogen auf den damaligen Einstiegskurs liegt die Dividendenrendite bei beachtlichen 2,53%.

Es ist mal eine etwas andere Sichtweise die Sie, liebe Leser, hier vorfinden. Letztendlich werden Sie Ihre eigenen Entscheidungen treffen und daraus Ihren eigenen Weg ableiten. Wichtig bleibt es am Ball zu bleiben und den Markt zu beobachten. Seien wir gespannt was der April 2017 den Börsen bescheren wird.