Wir haben im Mittel den ersten Verlustmonat 2017 an der Börse zu verzeichnen. Während die US-amerikanischen Börsen im Juni zwar weiter zulegen konnten verlieren die europäischen Börsen teilweise dramatisch. Doch was bringen uns all die Kurszuwächse in den USA 2017 wenn gleichlautend der € gegenüber dem US$ im gleichen Verhältnis aufwertet. Unterm Strich wurden somit die Kursrenditen durch den Währungsverlust kpl. aufgefressen.

Die sonst so geliebten Technologiewerte müssen im vergangenen Monat einen Rücksetzer hinnehmen. Bei vielen Biotechnologietiteln gelingt hingegen der Wechsel vom Abwärts- in den Aufwärtstrend. Die großen Biotechnologieunternehmen befanden sich tlw. über mehrere Jahre hinweg im Abwärtstrend. Ob es nun langfristig wieder nach oben geht werden uns die kommenden Monate zeigen. Die Chancen hier stehen nicht schlecht. Weiterhin drastisch an Wert verlieren die konservativen Handelswerte. Die US-Einzelhandelskette „Kroger“ verlor alleine im Juni knappe 22% an Wert. Die gesamte Branche ist in Aufruhe. Kein geringerer als „Amazon“ gab im letzten Monat bekannt die Naturkostkette „Whole Foods Market“ übernehmen zu wollen. Die hohen Risiken für einen Einstieg in traditionelle Handelswerte bestehen nach wie vor.

Vor etlichen Monaten hatte ich Sie auf den dramatischen Preisverfall beim Agrarrohstoff „Weizen“ hingewiesen und die damit verbundene Chance auf einen Einstieg. Nachdem der Kurs über einige Monate stabilisierte ist im vergangenen Monat nun der Ausbruch nach oben gelungen. Weizen verteuert sich im Juni um sage und schreibe 19%. Seit Jahresbeginn beträgt der Kurszuwachs 25%.

Für den Kapitalanleger ist es wichtig sich über die verschiedenen Kennzahlen der Aktienanalyse zu informieren. Bereits vorgestellt in den letzten Ausgaben wurden das Kurs-Gewinn Verhältnis (KGV), das Kurs-Umsatz Verhältnis (KUV),   die Dividendenrendite, das Kurs-Buchwert Verhältnis (KBV) und das Kurs-Cash-Flow Verhältnis. In dieser Ausgabe widmen wir uns der „Ausschüttungsquote“. Aktionäre schätzen regelmäßige und stetig stetig steigende Kapitalzuflüsse aus der Einnahme von Dividenden. Aber wie viel Dividende sollte ein Unternehmen ausschütten? Wie hoch sollte also die Ausschüttungsquote sein? Auch bei der Beantwortung dieser Frage ist es wichtig die Branchen nicht miteinander zu vermischen. Viele börsennotierte Technologiekonzerne schütten gar keine Dividende aus. Im gleichen Sektor vertreten sind es aber bspw. die großen Telekommunikationsgesellschaften die regelmäßig stabile Cash-Flows erwirtschaften und somit Ihren Anteilseignern regelmäßige Dividendeneinkünfte sichern. Obgleich die Dividendenrendite in diesem Sektor als hoch einzustufen ist, stellen wir fest, dass sich die Kursrendite in den vergangenen Jahren eher unterdurchschnittlich entwickelt hat.

Schauen Sie sich also die Ausschüttungsquote jeder Branche an und sie werden ein Gefühl dafür entwickeln inwieweit ein Unternehmen auch zukünftig in der Lage sein wird Dividenden auszuschütten bzw. stetig zu steigern.

Die Firma „Henkel“ bspw. aus der DAX Familie steigert Ihre Dividende kontinuierlich Jahr für Jahr. Im Geschäftsjahr 2016 erhielten die Aktionäre eine Dividende von 1,62 € bei einem Kursniveau von ungefähr 105 € per Ende Mai. Die großen DAX-Unternehmen beglücken Ihre Anteilseigner meist im Wonnemonat Mai. 1,62 €, das entspricht einer Dividendenrendite von ca. 1,50%. Die Firma Henkel erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 einen Gewinn von 4,72 € je Aktie. Die Ausschüttungsquote beträgt somit rund ein Drittel des Gewinns. Für diese Branche „Konsumgüter nicht zyklisch Drogerie“ ist dieser Wert ein guter Wert. Seit der letzten Blogausgabe wissen wir, dass ein Unternehmen mehr Dividende ausschütten kann wie bilanzierter Gewinn. Entscheidend ist der Cash-Flow je Aktie, da schließlich liquide Mittel an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Betrachten wir nun den Cash-Flow je Henkel Aktie lag dieser im Geschäftsjahr 2016 bei 6,51 €.

Die Deutsche Telekom gilt als „guter“ Dividendenzahler, jedoch stagniert die Höhe der Dividende seit vielen Jahren und in einigen Jahren wurde mehr Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wie bilanzierter Gewinn. Im Geschäftsjahr 2016 wurden 0,60 € je Aktie Dividende ausgeschüttet. Die Deutsche Telekom erwirtschaftete im GJ 2016 einen Gewinn i.H.v.: 0,58 € je Aktie. Die Ausschüttungsquote übersteigt somit 100%. Im Geschäftsjahr 2016 hat die Deutsche Telekom jedoch einen sehr starken Cash-Flow erwirtschaftet womit die Zahlung der Dividende als „gesichert“ angesehen werden kann.

Die Zahlen variieren oft sehr stark. Lassen Sie sich hiervon nicht beeindrucken und setzen Sie auf langfristig erfolgreich am Markt agierende Unternehmen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und viel Erfolg bei der Analyse von Aktien.