Der „goldene Oktober“ 2017

Die weltweiten Indizes legen im Mittel stark zu (um mehr als 3%).

Außergewöhnlich der sehr starke Anstieg des japanischen Nikkei um 10%. Der japanische Markt steht somit vor einem Turnaround.

Die Gewinner 2017 sind nach wie vor die Technologieindizes (Nasdaq +28,50% und TecDax +40,50%) sowie die Emerging Markets (MSCI Emerging Markets Index +30% und der Hang Seng Index +30%). Wer jetzt einen Teil seines Depots verkauft macht aus mittlerer Renditesicht sicherlich keinen Fehler. Auch wenn wir Monat für Monat neue ATH-Kurse sehen und das ganze auch noch so weitergehen kann sollten wir alle wissen das eine Korrektur und ein Wechsel in den Abwärtstrend kommen wird.

Bei den Branchen enttäuschen diesen Monat die Biotechnologiewerte. Die Branche befindet sich aber nach Ihrem Turnaround weiterhin im Aufwärtstrend. Pharmahändler stürzen kpl. ab, diese Branche sollte gemieden werden. Es herrscht ein harter Wettbewerb mit Preisschlachten.

Der € verliert auch im Oktober. Im Oktober sogar ein stärkerer Rückgang. Nach wie vor befindet sich der € gegenüber dem US$ im Aufwärtstrend nähert sich aber mehr und mehr der 200-Tage Linie. Gegenüber dem britischen Pfund jedoch befindet sich der € nun im Abwärtstrend. Im Oktober wurde die 200-Tage Linie nach unten durchbrochen. Gegenüber dem CHF befindet sich der € auf Jahreshoch. Ggf. werden nun Schweizer Aktien seit langem wieder interessant, denn der € nähert sich nun dem Kurs von 1,20 CHF (aktuell: 1,164). Am 15. Januar 2015 hob die Schweizer Nationalbank bei einem Kurs von 1,20 CHF den € Mindestkurs auf. An diesem einen Tag verteuerte sich der CHF um sage und schreibe 20%. Der Kurs sank bis auf 0,986 CHF. Heute steht der € gegenüber dem CHF bei 1,164 und hat sich sukzessive erholt. Langfristig betrachtet ist der € gegenüber dem CHF eine klare „Weichwährung“. Der Höchstkurs des € gegenüber dem CHF lag schließlich bei 1,70 CHF.

Bei den Rohstoffen hat sich der Aufwärtstrend des Ölpreises klar bestätigt. Öl ist mit 60 US$ nun so teuer wie seit ca. 2,5 Jahren nicht mehr. Und bemerkt hat dies irgendwie keiner. Es ist davon auszugehen, dass sich die Fachzeitschriften demnächst diesem Thema annehmen werden. Stattdessen hat die Fachpresse schon den Outperformer 2017 bei den Rohstoffen ins Visier genommen. Kupfer überzeugt 2017 mit einer Performance von rund 25%. Es bestehen gute Chancen das Rohstoffwerte in den kommenden Monaten und Jahren eine „Renaissance“ erleben werden. Die ATH Kurse aus der Hausse Phase 2010 bis 2012 liegen noch in weiter Ferne (30 – 50% vom ATH). Bei den Rohstoffwerten sind es die Agrarwerte, welche sich noch nicht nachhaltig im Aufwärtstrend etablieren konnten. Der Weizenpreis gibt bspw. im Oktober 2017 um 6,63% nach und befindet sich erneut im Abwärtstrend. Der aktuelle Preis beträgt ca. 420 US$ und bei 400 US$ befindet sich eine massive Unterstützung. Kurse deutlich unter 400 US$ gab es zuletzt im Jahr 2006. Am jetzigen Punkt bestehen gute Chancen für einen mittelfristigen Turnaround.

Seit der Blogausgabe „August 2017“ stellte ich Musterdepots zusammen. Die Musterdepots verfolgen unterschiedliche Ziele und sollen Ihnen und mir zeigen wie sich der Markt zukünftig verhält. Ich verfolge mit der Kapitalanlage in Aktien das Ziel langfristig stetig Geld aufzubauen. Hierfür investiere ich überwiegend in Unternehmen die langfristig bewiesen haben Ihren Eigentümern verlässliche Kurs- und Dividendenrenditen zu bescheren. Auch wenn der Einstiegszeitpunkt „August“ und „September“ 2017 sicherlich nicht die besten waren entwickelten sich beide Depots bisher gut. Als Vergleichsindex wird der MSCI World Index herangezogen. Das Musterdepot vom August entwickelte sich in Summe bisher besser als der MSCI World Index. In etwa gleich liegt die Performance des Musterdepots vom September 2017 gegenüber dem MSCI World Index. Wer auf die Turnaround Werte setzte, muss bisher eine negative Performance verzeichnen. Drei der Neun Werte (ein Drittel des Depots) mussten starke Kursrücksetzer hinnehmen. Turnaround Werte sind Werte die nach einem langen Abwärtstrend in den Aufwärtstrend gewechselt haben. Viele Kapitalanleger lieben den „Kick“ und setzen daher auf Werte die stark gefallen sind. Wie riskant dies sein kann zeigt unser Musterdepot der „abgestraften Werte“. Obwohl sich zwei der acht Werte sehr erfreulich entwickelten (+19% bzw. +23% innerhalb nur eines Monats) hat es ebenso zwei der acht Werte noch härter erwischt (-25% bzw. -30% innerhalb nur eines Monats). Die weiteren Werte entwickelten sich im Mittel auch eher unterdurchschnittlich. Für Sie ist es sehr interessant zu sehen wie hoch das Risiko ist, in derartige Werte zu investieren. Abgestrafte Werte sind Unternehmen die vom All-Time-High Kurs ca. 30 bis 70% nach unten korrigiert haben und noch nicht in den Aufwärtstrend gewechselt haben. Bei „Under Amour“ bspw. wurde gekauft nachdem der Kurs schon 68% unter dem All-Time-High Kurs lag. Trotz dieser starken Korrektur verliert der Wert im vergangenen Monat weitere 24,67% an Wert (berechnet von unserem Einstiegskurs). Alle Musterdepots und deren Entwicklung entnehmen Sie bitte den folgenden Übersichtsdateien.

170830_Musterdepot_langfristige_Geldanlage_Stand_171109

171004_Musterdepot_langfristige_Geldanlage_171109

171004_Musterdepot_Turnaround_171110

171004_Musterdepot_abgestrafte_Werte_171110

 

Ich hatte Ihnen in den vergangenen Monaten eine aktualisierte Branchengewichtung angekündigt. In meinem eigens entwickelten Kennzahlensystem werden die Branchen per Ende Oktober wie folgt %ual gewichtet:

Branche                               Gewichtung

Industrie                              19,78 %

Unterteilt in:                       Zulieferer, Holding, Logistik, Maschinenbau, Rüstung, Verkehr Hersteller

Gesundheit                          18,28 %

Unterteilt in:                       Biotechnologie, Chemie, Dienstleister, Medizintechnik, Pharma, Pharmahandel

Technologie:                       16,96%

Unterteilt in:                       IT-Dienstleister, Software, Hardware, Internet, Telekommunikation, Elektro

Konsum, zyklisch:             13,17%

Unterteilt in:                      Drogerie, Handel, Bekleidung, Luxusgüter

Basiskonsum:                    10,51%

Unterteilt in:                      Lebensmittel, Getränke, Gastronomie, Tabak

Sonstige:                             9,65%

Unterteilt in:                      Berater, Dienstleister, Entertainment, Immobilien

Finanzen:                            7,24%

Unterteilt in:                      Finanzdienstleister, Versicherungen, Banken

Energie & Rohstoffe:        4,41%

Unterteilt in:                      Energieversorger, Öl & Gas, Metalle, Agrar

Die Vorstellung der einzelnen Werte aus dem Musterdepots Ende August 2017 hatte ich Ihnen ebenfalls zugesagt. In der heutigen Ausgabe stelle ich Ihnen den dritten Wert vor. Dieses Unternehmen kommt aus Japan und heißt „Shimano“. Shimano stellt überwiegend Fahrradkomponenten her. Bekannt dürften dem ein oder anderen die Schaltungen sein. Shimano wird der Branche „Industrie“ zugeordnet und hier untergeordnet den „Zulieferern“. Shimano beglückt seit vielen Jahren seine Anteilseigner mit zweistelligen Kursrenditen. Der Wert ist jedoch in jüngster Vergangenheit etwas unter die Räder gekommen (im wahrsten Sinne des Wortes). Für langfristig orientierte Kapitalanleger sollten die Chancen bei den jetzigen Kursen jedoch überwiegen. So befindet sich dieser Wert auch in einem der oben genannten Musterdepots zum langfristigen Kapitalaufbau. Ein Investment in dieses Unternehmen ist mit einem geringen bis mittleren Risiko verbunden. Seit 2003 wurde fast jedes Jahr mit einem Plus abgeschlossen (in € gerechnet). Nur die Jahre 2006 (-0,09% ausgeglichen) und 2011 (-4,49%) wurden im Minus abgeschlossen. Im Jahr 2017 beziffert sich die negative Kursrendite per Ende Oktober auf -18,48%. Seit 2010 wurde die Dividende nie gekürzt und im Mittel um 14,25% effektiv pro Jahr angehoben. Die Dividendenrendite liegt im Mittel bei ca.: 1,20%.

Im November sind nun 10 Tage vergangen. Im Vergleich zu Ende Oktober treten die Kurse auf der Stelle. Wir dürfen gespannt sein wie sich die letzten beiden Monate des Jahres 2017 entwickeln werden. Es überwiegen aktuell die Risiken. Dennoch wünsche ich Ihnen und uns allen einen erfolgreichen Börsenabschluss 2017.