Im Dezember 2017 verliert Europa (DAX und Co.) und die USA beenden 2017 auf ATH-Niveau. Die asiatischen Indizes (z.B.: Hang Seng, Nikkei) beenden 2017 auf dem Jahreshöchststand. In Europa koppeln sich insbesondere im Dezember die Länder ab die dem € nicht angehören bzw. die Länder die sich mehr und mehr von der EU verabschieden. Der britische Index FTSE beendet 2017 überraschend auf ATH-Niveau und legt im Dezember um knappe 4% entgegen dem EuroStoxx und dem DAX zu. Mit diesem Schlusssport gibt der FTSE dann auch die rote Laterne an den EuroStoxx 50 ab.

Auffällig ist das sich im EuroStoxx 50 einige Branchen befinden die dem zukünftigen Wandel erlegen sind. Ich gebe Ihnen Beispiele. Nehmen wir die klassischen Energieversorger (Atomenergie, Öl& Gas). Die hier im EuroStoxx 50 vertretenen Unternehmen leiden unter dem Ausstieg der Atomenergie und den endlichen Ressourcen. Die Zukunft wird den erneuerbaren Energien vorhergesagt. Eine weitere Branche sind die Finanztitel. Hier insbesondere zu nennen sind die klassischen Bankentitel. Bankengeschäfte lassen sich heute weitestgehend „online“ erledigen. Auf den klassischen Bankentitel lasten noch hohe Verwaltungs- (teure Filialkosten) und Personalkosten (Festangestellte). Ein Start Up in diesem Bereich verzichtet bewusst auf diese Kosten und verschafft sich somit enorme Wettbewerbs- und Kostenvorteile. Fest angestelltes Personal wird bspw. durch freie unabhängige Dienstleister sowie auch durch Automatisierungstechnik ersetzt. Mit genau diesem Wandel kämpft auch der klassische Einzelhandel. Aber auch die Vorzeigebranche Deutschlands erlebt einen Wandel. Die Automobilhersteller verabschieden sich vom Verbrennungsmotor. Den Elektrofahrzeugen gehört die Zukunft. Wir wissen: Die Börse handelt die Zukunft! Sehr schnell erkennen wir wie deutlich die Rendite auseinanderklafft. Während Unternehmen wie Carrefour bspw. von der Börse hart abgestraft werden erhalten die nur in neue Technologien investierenden Unternehmen wie bspw. eine Amazon enorme „Vorschusslorbeeren“. Hierzu Renditebeispiele aus 2017.

Bei den Energieversorgern verliert Exxon Mobil in 2017 7,42% an Wert. NextEra (erneuerbare Energien) hingegen steigert seinen Unternehmenswert in 2017 um 30%. In der Finanzdienstleistungsbranche kann die Deutsche Bank Ihren Marktwert nur marginal um 3,88% steigern. Die im SDAX vertretene Hypoport verdoppelt hingegen fast Ihren Marktwert (+91,12%). Carrefour ist ein international tätiger Einzelhandelskonzern. Der französische Titel muss in 2017 ein Fünftel seines Unternehmenswertes abgeben (-20,63%). Amazon (Onlinehandel) hingegen steigert seinen Unternehmenswert um beachtliche 52,84%. Zum Schluss das Beispiel unserer Vorzeigebranche Deutschlands. Die in Deutschland beliebtesten Arbeitgeber sind Daimler & Co. Daimler konnte seinen Unternehmenswert in 2017 nicht steigern. Der Kurs hat sich in 2017 nicht von der Stelle bewegt (+0,56%). Tesla (ein reinrassiger Hersteller von Automobilen auf Elektrobasis) steigert seinen Unternehmenswert um 45%. Fazit: Wer 2017 in Neue Technologien investiert hat wurde belohnt. In 2017 konnten aber auch klassische Unternehmenstitel eine gute Performance aufweisen und sollten auch zukünftig in jedem Depot Berücksichtigung finden. Bspw. konnte die US-amerikanische Bekleidungskette (Handel) Ross Stores Ihren Unternehmenswert auch im Jahr 2017 gut steigern (Kursrendite: +20,91%).

Sie möchten Ihre persönliche Rendite 2017 für Ihr eigenes Depot berechnen und Sie möchten darüber hinaus sich mit einem Index vergleichen? Wie machen Sie das? Hierbei gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Zum einen ist die Umrechnung der Währung zu erwähnen. Waren Sie bspw. 2017 in US-amerikanische Titel investiert, müssen Sie beachten das sich der € im lfd. Jahr gegenüber dem US$ um satte 14% verteuert hat. Diese Erkenntnis schmälert Ihre Rendite nicht unerheblich da Sie in € (Heimatland) abrechnen müssen. Des Weiteren müssen Sie bei einem Vergleich mit einem Index beachten ob dieser ein Kurs- oder ein Performanceindex ist. Viele Vergleiche in der Praxis werden mit dem DAX gezogen. Die deutschen Indizes (DAX, MDAX oder auch der TecDAX) sind jedoch weltweit so ziemlich die einzigen die als Performanceindex abgerechnet werden. Performanceindex bedeutet: Alle Dividenden und Bezugsrechte werden mit in die Performance eingerechnet. Sämtliche in der Welt bekannte Indizes (MSCI World, Dow Jones, Nikkei, Euro Stoxx 50, FTSE 100 etc.) werden zumeist als Kursindex dargestellt. Im Kursindex werden die Dividenden nicht berücksichtigt. Bitte bleiben Sie fair sich selbst gegenüber. Sie werden mit zunehmendem Know-How feststellen wie verschiedenste Gesellschaften am Markt Ihre Performance Jahr für Jahr schön rechnen. Auch die Tatsache das eine Rendite immer effektiv pro Jahr gerechnet werden sollte ist zu berücksichtigen.

Blicken wir nun zurück auf das Jahr 2017. 2017 war das Jahr des €. Auch wenn der € in 2017 dafür Sorge trägt die hervorragende Kursrendite aus den USA gehörig zu schmälern sollte nach wie vor das Depot weltweit breit aufgestellt werden. Der € konnte sich in 2017 übrigens so ziemlich gegen jede Währung behaupten. Selbst gegenüber dem Schweizer Franken verteuerte sich der € in 2017 um gute 9%. Vergessen dürfen wir aber nicht das die Jahre zuvor der US$ bspw. klar die Oberhand hatte. Sie werden mit der Zeit feststellen, dass über die Jahre hinweg ein Ausgleich stattfindet. Zudem werden nun US-amerikanische Produkte für den europäischen Markt wieder attraktiver. Berücksichtigt und gewichtet man die weltweit wichtigsten Währungen waren in € ausgedrückt gute 12% Kursrendite möglich. Die Dividende kommt oben drauf. In 2017 investierte Kapitalanleger behalten 2017 somit in guter Erinnerung und freuen sich über eine überdurchschnittliche Rendite. Wie wir alle gelernt haben sollte ein Depot nicht nur weltweit breit gestreut werden sondern auch über die verschiedensten Branchen. Über die Branchenperformance 2017 werde ich noch detaillierter in den kommenden Blogausgaben berichten. Wie aber schon zuvor erwähnt konnten insbesondere die Neuen Technologien positiv herausstechen.

Kommen wir zu den Rohstoffen. Der Trend der vergangenen Monate beim Ölpreis setzt sich auch im Dezember fort. Öl verteuert sich erneut um +6,25%. Der Ölpreis kennt seit 2 Jahren nur eine Richtung – aufwärts. Doch nun müssen hartnäckige charttechnische Widerstände geknackt werden. Aller Voraussicht nach ist nun mit einer Abkühlung des Ölpreises zu rechnen. Die Charttechnik sieht hingegen beim „Goldpreis“ besser aus. Obwohl sich Gold in 2017 um gute 13% verteuerte überwiegen für 2018 charttechnisch erneut die Chancen auf ein weiteres Jahr mit einer positiven Rendite. Ein starker Outperformer 2017 bei den Rohstoffen war Kupfer. Denn Kupfer verteuert sich um gute 30%. Mit Unternehmenstitel in diesem Bereich wie bspw. mit der britischen Antofagasta (+48,55%) konnte man an diesem Trend überproportional partizipieren. Neben den Technologie- und Emerging Markets Titel zählen somit auch die Rohstoffwerte klar zu den Gewinnern 2017. Die „Old Economy“ kann somit auch in 2017 in einigen Bereichen eine überdurchschnittliche Rendite erzielen. Nach wie vor setze ich mittel- bis langfristig auf einen Anstieg der Agrarrohstoffpreise. Hierbei nenne ich immer wieder den Agrarrohstoff „Weizen“. Weizen verbilligte sich 2016 um 13%. In 2017 verteuerte sich Weizen nur marginal um 4,5%. Die 200-Tage Linie ist erneut in Sichtweite. Beim Weizen überwiegen charttechnisch 2018 die Chancen. Das Risiko ist begrenzt. Somit existiert hier ein gutes Chancen-Risiko Verhältnis.

Für kapitalmarktorientierte Anleger wird es aller Voraussicht nach eine große Herausforderung werden 2018 eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Persönlich halte ich mittel-bis langfristig die folgenden Unternehmenstitel für interessant:

Smith & Nephew aus Großbritannien. Smith & Nephew ist in der Gesundheitsbranche tätig und stellt im Wesentlichen Bedarfsartikel (bspw. für die Wundversorgung) her. Celgene aus den USA ist ein Biotechnologietitel. Im Jahr 2017 gelang den Biotechnologietiteln zunächst zwar der Turnaround. Zum Ende des Jahres müssen jedoch erneut Kursabschläge in Kauf genommen werden. Somit eröffnet sich für 2018 und die Folgejahre eine attraktive Einstiegsgelegenheit in diesem Sektor. Wer entgegen dem Trend investieren möchte kann sich die US-amerikanische Hormel Foods ins persönliche Depot legen. Hormel Foods ist ein Hersteller und Vermarkter von Fleischprodukten. Es ist richtig das vegane Lebensmittel voll im Trend liegen. Aber Fleisch wird dennoch konsumiert. Hormel Foods ist ein risikoarmes Investment. Zudem steigert Hormel Foods seine Dividende bereits ununterbrochen seit 52 Jahren. Die Dividendenrendite liegt für 2018 aktuell bei attraktiven 2%. Wer es spekulativer mag setzt auf den US-amerikanischen Agrarrohstoffwert Archer Daniels Midland. Auch dieser Titel steigert Jahr für Jahr seine Dividende. Aufgrund der niedrigen Agrarrohstoffpreise bewegt sich der Titel seit nunmehr 10 Jahren quasi nicht von der Stelle.

Werfen wir nun einen Blick auf unsere Musterdepots. Ich vergleiche die Performance der Musterdepots mit dem MSCI-World Index. Wie oben erwähnt ist der MSCI World Index ein Kursindex und berücksichtigt keine Dividenden. Somit ist der Vergleich fair. Die Umrechnung der Währung wird bei den ausgesuchten Unternehmenstiteln berücksichtigt. Bei dem Vergleichsindex MSCI World nehme ich keine Währungsumrechnung vor. Im MSCI World Index befinden sich Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern. Der € hat im Dezember zugelegt. Genau aus diesem Grund sind es jetzt noch 2 der 4 Musterdepots die mit dem MSCI World Index mithalten können. Am besten entwickelt sich nach wie vor das Musterdepot der hart abgestraften Werte (Tabellenblatt 4, letztes). Das Musterdepot von Ende August kann mit dem MSCI World trotz der Währungsumrechnung in € nach wie vor mithalten. Die in diesem Musterdepot vertretenen Werte hatte ich und werde ich Ihnen ab Januar 2018 weiter vorstellen. Das Musterdepot der Turnaround Werte (Tabellenblatt 3) hat nach wie vor die schlechteste Performance. Ich habe die Musterdepots nun alle in eine Datei gepackt und meine Empfehlungen für 2018 hinzugefügt. Hier folgt die Übersicht:

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Eine Vorhersage für 2018 ist äußerst schwierig. Am 02.02.2018 werden wir zumindest erfahren wie die Börse ins neue Jahr gestartet ist.

Für 2018 wünsche ich Ihnen viel Erfolg!