Die weltweiten Indizes bewegen sich kaum von der Stelle.

Positiv überraschen einzig die Technologieindizes Nasdaq und TecDax. Bei den Währungen erstarkt erneut der € gegenüber dem britischen Pfund +3,52%. Im Jahresvergleich (Stand: 09.10.2016) legt der € gegenüber dem Pfund um unglaubliche 22,53% zu. Der US$ schafft es sogar auf + 23,44%. Dürfen wir von einer Übertreibung reden? Im Chartbild € zu Pfund sehen wir einen vor uns liegenden Widerstand bei in etwa 0,91. Genau an diesem Punkt befinden wir uns jetzt. Die Chancen stehen somit gut, dass sich das Pfund nun wieder etwas erholen kann. Im Januar 2009 übrigens stand der Kurs bei 0,956. Von den Währungen rüber zu den Rohstoffen. Der von mir angekündigte Turnaround des Agrarrohstoffes „Weizen“ macht im September einen ersten Schritt. Weizen verteuert sich um 10,66%. Die 200-Tage Linie ist noch in weiter Ferne und weiterhin befindet sich der Weizenpreis im Abwärtstrend. Es gilt nun viele Widerstände zu erobern (Bereich 450 und die 500). Die 200-Tage Linie verläuft aktuell bei 447. In den ersten Oktobertagen geht es erneut nach unten – Aktueller Kurs: 394,25.

Wir ziehen ein erstes Resümee 2016 nach den ersten 9 Monaten des Jahres. Die weltweiten Indizes legen im Mittel nur geringfügig zu – im sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dies alles ist dem extrem schlechten Börsenmonat Januar geschuldet. Inklusive Dividenden kommen wir in 2016 bisher auf eine Performance von ca.: 2,50 bis 2,75%. Die Kapitalanleger die mehr Rendite erzielt haben schnitten bisher überdurchschnittlich ab. Betrachtet man die Indizes wurde Mut dieses Jahr klar honoriert. Gewinner sind die Indizes der Emerging Markets und die Technologieindizes. Hauptverlierer ist der Nikkei (Japan) und der Euro Stoxx 50 (Mix Europa). Generell wurde in 2016 bisher hohes Risiko und Mut belohnt. Die sehr stark in den Vorjahren in Mitleidenschaft gezogene Branche: Energie & Rohstoffe ist der bisherige Hauptgewinner 2016. Öl verteuert sich um 32,29% und Gold um 23,94%. Da der Hebel bei Goldaktien jedoch höher ist, sind es dann die Goldaktien die 2016 sich als Gewinner bezeichnen dürfen. Jedoch hat der Goldpreis gerade die 200-Tage-Line unterschritten und befindet sich nunmehr wieder im Abwärtstrend. Entscheidend ist nun ob „Gold“ die 200-Tage-Linie schnell wieder zurück erobern kann. Für bisher Nichtinvestierte ergäbe sich dann eine mögliche Einstiegschance. Einzig alleine die Agrarrohstoffe sind bei den Rohstoffen einer der Hauptverlierer 2016. Aber auch dieses Blatt wird sich irgendwann wieder wenden.

Wenn wir nun einen Blick auf unsere acht Branchen werfen können wir zudem feststellen das Industriewerte in 2016 gut gelaufen sind. Eine mittlere durchschnittliche Kursrendite von ca. 8% war möglich zzgl. einer mittleren Dividende von 2%. In Summe wäre dies eine gute Gesamtrendite von ca. 10%. Die sonst so konservativen Branchen: Gesundheit und zyklische Konsumgüter schnitten hingegen eher unterdurchschnittlich ab. Bei einigen dieser Werte überwiegen mittel- bis langfristig wieder die Chancen. Sehr stark getroffen hat es in diesem Jahr in diesen Branchen die Bekleidungstitel (Mode), sowie die Luxusgüterproduzenten. Im Gesundheitsbereich wurden insbesondere die Biotechnologie und die Pharmawerte hart abgestraft. Der erneut starke Anstieg der Technologiewerte in 2016 könnte einem mittlerweile ein wenig Angst bereiten. Das die Branche die „Branche der Zukunft“ ist, ist „unbestritten“. Jedoch ist die Bewertung dieser Unternehmen mittlerweile im Mittel sehr hoch. Die Erwartungen der Aktionäre steigen somit weiter. Aus diesem Grund ist es wichtig sich über diese Branche stets auf dem Laufenden zu halten.

Es ist nun Zeit sich der sechsten von acht Branchen zu widmen, in welcher ein langfristiger Kapitalinvestor investiert sein sollte. Die Branche „Sonstiges“ sollte tendenziell die niedrigste Gewichtung haben. Jedoch wurden zwei der acht Branchen in den letzten Jahren so stark vom Markt abgestraft das diese beiden Branchen eine noch niedrigere Gewichtung aufweisen. Gleichzeitig stellen wir fest, dass sich die Branche „Sonstiges“ sukzessive hinsichtlich Gewichtung erhöht. Es muss somit die Frage gestellt werden ob nicht Teile daraus eine neue „Branche“ ergeben könnten. Ich könnte mir persönlich bspw. vorstellen eine Branche „Dienstleister“ zu kreieren. In dieser würden „Stand heute“ Beratungsgesellschaften, Caterer, Kontrolleure, Infosammler, Fluggesellschaften und Dienstleister der Abfallwirtschaft einen Platz finden. Aktuell beträgt Ihr Anteil 4,95%. Ein überschreiten der 5% Hürde ist somit in greifbarer Nähe. Insgesamt kommt die Branche aktuell auf einen Depotanteil von: 9,97%. Mit dieser Branche wird aktuell die fünfthöchste Rendite eingefahren. Tendenz: Steigend!

Die Branche Sonstiges unterteilt sich in folgende Unterkategorien: Beratungs- und Dienstleistungsgesellschaften, Medien und Entertainment sowie Immobilien. Die besten Kennzahlen weisen aktuell relativ deutlich die Dienstleistungs- und Beratungsgesellschaften auf. Zudem wird dieser Markt zukünftig weiter stark wachsen. Aber auch im Medien- und Immobilienbereich gibt es Unternehmen die dem Kapitalanleger seit vielen Jahren mit überdurchschnittlichen Kurs- und Dividendenzuwächsen erfreuen. Widmen wir uns nun einzelnen Vorzeigeunternehmen dieser Branche. In der Branche Immobilien sticht für mich bspw. das Unternehmen „Link REIT“ aus Hong Kong heraus. Dieses Immobilienunternehmen besitzt Einzelhandels- und Büroflächen sowie Parkplätze auf dem Festland China. Zwar reicht die Kurshistorie nur 11 Jahre zurück, in diesen erwirtschaftete das Unternehmen jedoch 14% Kursrendite effektiv p.a. Hinzu kommt eine durchschnittliche Dividendenrendite von 4,40 %, welche in den letzten 8 Jahren immer erhöht wurde. Und dies um sagenhafte 13,6% durchschnittlich. Sofort erkennt man wie gut diese Zahlen zusammen passen. Das Papier hat dieses Jahr schon ordentlich zugelegt +25%. Jedoch musste in 2015 ein kleiner Kursrücksetzer von 4,43% verarbeitet werden, welcher nun wieder aufgeholt wird. Wer es etwas risikoreicher mag setzt auf das Unternehmen „Paddy Power Bet“ aus Irland. Dieses Unternehmen bewegt sich auf dem Zukunftsmarkt der Glücksspiele und bietet seinen Kunden Online-Wetten auf verschiedene Sportereignisse an sowie Online-Poker, Bingo und virtuelle Kasinos. Auch bei diesem Unternehmen reicht die Kurshistorie nicht weit zurück (11,25 Jahre). In Summe waren es mehr als 20% Kurs- und Dividendenrendite p.a. Der Wert hat im September korrigiert (-5%). In 2016 wurden in Summe bisher 2,31% an Wert verloren. Hohe Schwankungen sind vorprogrammiert. In 2015 hatte der Wert sich fast verdoppelt. Schafft der Wert 2016 eine positive Kursrendite wurde nur im Jahr der Wirtschaftskrise (2008) eine negative Kursrendite erzielt, welche mit -23,37% unterdurchschnittlich ausfiel. Gibt es denn in dieser Branche überhaupt Unternehmen mit einer langen Kurshistorie? Die Antwort lautet klar: Ja, die gibt es. Das Unternehmen Equifax aus den USA bspw. hat eine lange Kurshistorie und bewegt sich ebenfalls als Dienstleister auf einem Zukunftsmarkt. Mit einer durchschnittlichen Kursrendite von in etwa 13% bezogen auf die letzten 26,75 Jahre bzw. 10 Jahre sind diese in etwa identisch. Hieran erkennt man sehr schön wie stabil und stetig das Unternehmen in der Lage ist Ihren Anteilseignern Kurszuwächse zu bescheren. Was macht Equifax überhaupt? Equifax ist ein Informationsdienstleistungsunternehmen was seine Kunden mit Finanz-, Kredit- und Wirtschaftsinformationen versorgt. Kunden sind Einzelpersonen, Unternehmen, Geldinstitute und Regierungen. Das Unternehmen wurde bereits 1899 gegründet. Zu der oben angesprochenen Kursrendite von durchschnittlich 13% (bezogen auf die vergangenen 26,75 Jahre) kommt eine sehr sichere aktuelle Dividende von 1%, welche i.d.R. jedes Jahr gesteigert wird. Es gibt viele weitere tolle Unternehmen in dieser Branche.

Im Mittel wurden in der Branche „Sonstiges“ 10,65% Kursrendite erzielt. Hinzu kommt eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von 2,74%, womit sich das ganze auf eine Summe auf 13,39% p.a. summiert. Es bleiben zwei Branchen übrig. In der kommenden Ausgabe kommen wir zu einer Branche welche sich aktuell im Umbruch befindet. Mehr dazu am 11.11.2016.