Trotz der vermeintlich historisch gesehen guten Börsenjahreszeit mit den traditionell besten Börsenmonaten bleibt es unruhig. Im November gewinnt erneut Amerika (S&P 500, Dow Jones) wenn auch nur leicht und Europa verliert erneut (Ausnahme Schweiz). Die US-amerikanischen Indizes haben mit Beginn des Dezembers zunächst den Kampf um einen Wechsel in den Aufwärtstrend verloren. Die europäischen Indizes hingegen vergrößern Ihren Abstand zur 200-Tage-Linie immer mehr. Bis zur Mitte des lfd. Monats Dezember erleben wir erneut heftige größere Korrekturausschläge. Mittlerweile darf bei  diversen europäischen Indizes von einem Bärenmarkt gesprochen werden. Die deutschen Indizes DAX, MDAX, SDAX und TechDAX haben sich mittlerweile zwischen 18,5% (TecDAX) und knappe 24% (SDAX) vom All-Time High Kurs entfernt. Bei den US-amerikanischen Indizes ist der Abstand bei weitem nicht so hoch. Der S&P 500 notiert aktuell ca. 11% unter dem All-Time High vom September 2018. (Stand: 10. Dezember)

Bei den Branchen ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Während insbesondere US-amerikanische Energieversorger neue All-Time High Kurse im November erreichten korrigieren Basismetallwerte (bspw. Stahl) sehr stark. Insgesamt überstehen konservative Werte (z.B. Lebensmittel, Energieversorger, Drogerie) die vergangenen zweieinhalb schlechten Monate weitaus besser als konjunktursensible Werte (bspw.: Industrie aber auch Luxusgüteraktien). Tabakwerte verlieren im November enorm und sind nun keine Empfehlung mehr für einen langfristig erfolgreich ausgerichteten Vermögensaufbau.

Wie vermutet konnte sich der € im November weitestgehend stabilisieren.

Die Korrektur beim Rohstoff „Öl“ fiel weitaus stärker aus als vermutet. Der Ölpreis setzt im November um 22,16% zurück. Weizen legt im November um 3,15% zu und steigert seine kumulative Rendite in 2018 auf beachtliche 20,66%.

Auch wenn bei vielen jetzt die Angst umgeht und weitere Tiefpunkte möglich sind ist ein Einstieg in Qualitätswerte für einen langfristig ausgerichteten Vermögensaufbau gerade jetzt günstig. Jedoch sollte ausreichend Liquidität gehalten werden um bei weiteren stärkeren Rücksetzern nachzukaufen. Bedenken sollte man jetzt das insbesondere die deutschen Indizes  markante Unterstützungszonen erreicht (DAX: 10.800, aktuell: 10.620) haben bzw.  kurz davor sind diese zu erreichen (MDAX: 21.800, aktuell: 22.070, SDAX: 9.500, aktuell: 9.700).

Bei den Musterdepots ergibt sich aktuell folgendes Bild:

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Es ist Zeit sich von zwei der sieben Musterdepots zu verabschieden. Das Jahresdepot 2018 mit seinen vier Unternehmen hat mehr erreicht als geglaubt. Während der MSCI World Index 7,16% verliert gewinnen die vier Werte 7,72%. Das ist herausragend und dürfte schwer zu topen sein. In 2019 gehen vier neue Unternehmen ins Rennen. Ganz bewusst habe ich hier das Risiko erhöht da ich 2019 mit einem besseren Börsenjahr rechne. Deutsche Automobilwerte mussten zuletzt stark federn lassen. Die Vorzugsaktien von BMW kommen mittlerweile auf eine Dividendenrendite von unglaublichen 6,33% bei einer gut vertretbaren Ausschüttungsquote. Zwangsläufig müssen wir diese hohe Dividende irgendwie mehr berücksichtigen. Ich setze auf einen weiteren europäischen Unternehmenstitel der gerade zuletzt stark nach unten korrigierte. Ein weiteres Mal geht „Eurofins Scientific“ ins Rennen. Aus Asien (China) geht das Pardon zu der amerikanischen Google „Baidu.com“ ins Rennen. Baidu ist die meist aufgerufene Suchmaschine in China. Da auch hier der Kurs zuletzt stark nach unten korrigierte hoffe ich hier auf einen Kurswechsel in 2019. Die Umsätze und Gewinne haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt und sollten auch 2019 weiter ordentlich zulegen. In diesem Musterdepot befindet sich nur ein Unternehmen was sich aktuell im Aufwärtstrend befindet. Nach einer 6 Monate langen Korrektur (ab Juli 2017 beginnend) gelang Henry Schein aus den USA (Gesundheit – Medizintechnik) der Turnaround. Vom All-Time High Kurs korrigierte der Wert bis zu 43%. Langfristig überzeugt Henry Schein seine Anteilseigner mit zuverlässig guten Kursrenditen. Eine Dividende schüttet Henry Schein nicht aus. Mit diesen vier Unternehmen wollen wir 2019 den Vergleichsindex MSCI World schlagen. Verabschieden möchte ich mich auch von dem oftmals enttäuschend verlaufenen Turnaround Musterdepot. Auch in diesem Monat kann dieses Musterdepot den Vergleichsindex nicht schlagen. Da sich die Aussichten der in diesem Musterdepot vertretenen Unternehmen nicht unbedingt gebessert haben ziehe ich hier die Reißleine. Alle anderen Musterdepots können sich nach wie vor gegenüber dem Vergleichsindex gut behaupten.

In diesen Zeiten einen Börsenstar vorzustellen fällt nicht leicht. In der vergangenen Blogausgabe hatte ich erstmals einen Börsenstar aus Asien angekündigt. Dieses Unternehmen konnte im vergangenen Monat antizyklisch gute 10% gewinnen. Auch im Dezember kann sich der Wert bisher sehr gut behaupten und notiert aktuell unverändert zum vorangegangenen Monatsultimo. Ich spreche von „Guangdong Investment“ mit der Wertpapierkennummer: 883168 (Hong Kong). Zu den Kerngeschäftsbereichen der Gruppe zählen Wasserressourcen, Immobilieninvestitionen und -entwicklungen, Warenhausbetrieb, Hotelbesitz, Betrieb und Management sowie Infrastruktur (Energieprojekte und Straßen- und Brückenbetrieb). Das Unternehmen kann noch nicht auf eine lange Börsenhistorie zurückgreifen. Betrachten wir die letzten ca. 14 Jahre so konnten Aktionäre im Mittel gute 15% Kursrendite erwirtschaften. Auch in anderen Zeiträumen werden ähnliche Kursrenditen erwirtschaftet was auf verlässliche zuverlässige Renditen schließen lässt. Da verwundert es nicht das „Guangdong Investment“ zusätzlich ein sehr verlässlicher Dividendenzahler ist. Trotz der hohen Kursrenditen der vergangenen Jahre beträgt die aktuelle Dividendenrendite 3,24%. Die Dividende wurde in den vergangenen 9 Jahren um mindestens 10% jedes Jahr gesteigert. Die Steigerungsraten sind sehr konstant. Im Mittel wurde die Dividende in den vergangenen 9 Jahren um 19,31% effektiv p.a. gesteigert. Da das Unternehmen in vielen verschiedenen Geschäftsbereichen tätig ist, ist das Risiko hoher Kursverluste als „gering“ einzustufen. Im Jahr der Wirtschaftskrise 2008 korrigierte der Wert bspw. nur um ca. 25 %. Der breit diversifizierte Mischkonzern aus Deutschland „Siemens“ hingegen korrigierte in 2008 um mehr als 50% (51,35%).

Seit nunmehr 7 Monaten stelle ich Ihnen Börsenstars vor. Schauen wir uns mal an wie sich diese „Börsenstars“ in den vergangenen schlechten Monaten Oktober und November geschlagen haben.

Börsenstar                  Ausgabe    Performance Oktober  Performance Nov.

Guangdong Inv.        Dezember  +2,65%                          +10,32%

McCormick                November  +9,30%                         +4,17%

Roper Techn.            Oktober       -4,49%                          +5,19%

Ansys                         Oktober       -19,89%                         +8,34%

Ashtead Group        September   -20,56%                        -9,14%

Rollins                       August         -2,89%                           +7,36%

TransDigM               Juli               -11,29%                          +9,51%

Domino`s Pizza       Juni             -8,82%                           +3,17%

Anhand dieser Werte erkennen Sie die Qualität der „Börsenstars“. Nur die Ashtead Group enttäuscht stark. Alle anderen Titel konnten der Krise weitestgehend trotzen und bei nicht wenigen (4 der 7) wurde sogar eine positive Kursrendite erzielt.

Wie im vergangenen Monat wünsche ich uns allen weiter starke Nerven und gute Einstiegsmöglichkeiten für einen langfristig ausgerichteten Vermögensaufbau. Genießen Sie mit Ihren Familien, Freunden und Bekannten die Weihnachtszeit und starten Sie gut und gesund ins neue Jahr. Ihr Uwe Essing.