Im Mittel gewinnen im April die in meinem persönlich entwickelten Kennzahlensystem enthaltenen Indizes (Aufzählung folgt weiter unten)  gute 8%. Das ist sehr viel. Ausgehend vom meist noch im Februar 2020 erreichten Allzeithoch und dem bisherigen Tiefpunkt der Coronakrise (historisch stärkster Rückgang in so kurzer Zeit) konnten in vielen Fällen die Hälfte der Verluste wieder wettgemacht werden. Charttechnisch bedeutet dies, dass sich nun ein weiterer Rückgang abzeichnen könnte.

In dieser Blogausgabe möchte ich auf den sich verstärkenden Trend der Renditeentwicklung  einzelner Länder und insbesondere der Branchen aufmerksam machen. Vergleicht man bspw. die größten Unternehmen Europas (Indexx: Euro Stoxx 50) mit den größten Unternehmen der USA (S&P 500) wird die erneute Outperformance Amerikas gegenüber Europa  schnell ersichtlich. Der S&P 500 gewinnt im April 11,26% der Euro Stoxx 50 lediglich 4,82%. Kumuliert auf das Jahr 2020 gerechnet verliert der S&P 500 9,59% wohingegen der Euro Stoxx 50 21,88% verliert. Auch in den Jahren zuvor (2016 bis 2019) konnte der S&P 500 den Euro Stoxx 50 jedes Jahr und teilweise deutlich outperformen. Der DAX bspw. schneidet zwar besser ab als der Euro Stoxx 50 hat aber ebenfalls in den Jahren 2016 bis 2020 gegenüber dem S&P 500 immer schlechter abgeschnitten. Zudem werden im DAX die Dividenden mit eingerechnet was beim S&P 500 nicht der Fall ist. Somit ist die Outperformance des S&P 500 noch höher. Zusätzlich dürfen sich Kapitalanleger die US-amerikanische Aktien halten über Fremdwährungsgewinne freuen. Bezogen auf die Fremdwährungsgewinne sind für in € beheimatete Kapitalanleger in den vergangenen Jahren Schweizer Unternehmen sehr lukrativ gewesen. Der Schweizer Franken konnte in den vergangenen 10 Jahren kumulativ unglaubliche 26,35% gegenüber dem € aufwerten. Beim US$ beziffert sich die Outperformance auf 17,26% für den identischen Zeitraum.

Viel wichtiger ist es einen stetigen Blick auf die einzelnen Branchen zu legen. Wenn man sich die Frage stellt warum bspw. der Euro Stoxx 50 oder der DAX gegenüber dem S&P 500 in den vergangenen Jahren nicht punkten kann, so spielt hierbei die Branchenverteilung der in den Indexen vertretenen Unternehmen eine nicht unwesentliche Rolle. Nehmen wir die Technologiebranche. Diese befindet sich seit vielen Jahren in einem stabilen teilweise immer stärker werdenden Aufwärtstrend. Diese Branche ist somit sukzessive in einem langfristig erfolgreich ausgerichteten Depot nach oben anzupassen.  Aktuell liegt der %uale Anteil bei ca. 25%. Zurück zu den Indizes: Im S&P 500 machen bspw. die Schwergewichte dieser Branche (Microsoft, Apple, Facebook, Alphabet) alles Technologieunternehmen schon einen %ualen Anteil von guten 16% aus. Die zuvor genannten Unternehmen haben in den vergangenen Jahren sehr stark performt. Den Euro Stoxx 50 bremsen hingegen bspw. seit vielen Jahren diverse Unternehmen der Branchen: Öl & Gas, Energieversorger, Telekommunikation, Automobilhersteller oder auch Gesundheitsunternehmen.

Da ich persönlich Unternehmen suche die dem Investor langfristige stetige Renditen liefern werde ich in den USA schneller fündig. Über verschiedene Zeiträume betrachtet können in Summe europäische Unternehmen mit US-amerkanischen Unternehmen i.d.R. nicht mithalten. In Europa glänzen aber bspw. verschiedene Unternehmen aus der Schweiz, England und teilweise aus Nordeuropa. Bei asiatischen Unternehmen ist eine zunehmende Verbesserung zu erkennen. Mit den folgenden Beispielen lässt es sich erklären. In den USA finde ich bspw. verschiedenste Energieversorger (NextEra Energy, The Southern Company, Atmosphäre Energy) welche langfristige sehr zuverlässige Kurs- und Dividendenrenditen liefern. Die im SDAX beheimatete Encavis kann hier gut mithalten. Im Bezug auf Handelsunternehmen wird es in Europa schwierig. In den USA werde ich bei einer Costco Wholesale, einer TJX Companies oder einer Ross Stores schnell fündig.

Wie zuvor beschrieben befinden sich Technologieunternehmen in einem intakten langfristigen Aufwärtstrend. Es ist daher nicht verwunderlich das einzelne Unternehmen dieser Branche neue All-Time High Kurse im April 2020 erreicht haben. Ein weiteres Indiz: Die Technologieindizes Nasdaq 100 (aus den USA) oder der TecDAX (aus Deutschland) zeigen eine deutliche Outperformance gegenüber den jeweiligen Länderindizes.

Viele Investoren entscheiden sich meist für Großkonzerne. Werfen wir einen Blick auf die größten kapitalmarktorientierten Unternehmen der Welt stellen wir bspw. fest das sich die Anzahl deutscher Unternehmen in den letzten Jahren verringert hat. Großkonzerne wie BASF, BMW oder Henkel haben in den vergangenen Jahren teilweise deutlich an Marktkapitalisierung verloren. Chinesische und US-amerikanische Unternehmen konnten zulegen. Ich bemerke auch, dass die größten US-amerikanischen und asiatische Unternehmen der Welt in Bereichen tätig sind wo Europa gar keine Rolle spielt. USA hat Alphabet (Google) – China hat Baidu. USA hat Facebook (Beispiel: WhatsApp) – China hat Tencent (Beispiel: WeChat). USA hat Amazon – China hat Alibaba.

Mir ist es sehr wichtig das jeder einzelne der sich am Kapitalmarkt engagieren möchte eigenverantwortliche Entscheidungen trifft. Anhand der o.g. Daten und Fakten möchte ich Ihnen beratend Hilfe/Unterstützung anbieten. Für Deutschland wird das Thema der eigenen Altersvorsorge meiner Meinung nach immer wichtiger werden. Historisch erwiesen ist es das mit Aktien die höchste Rendite erwirtschaftet wird. Wer nicht genügend  Liquidität für einzelne Aktieninvestments besitzt und anstatt dessen in ETF`s (bspw. in Indizes) oder Fonds investiert kann oben genannte Hinweise zur Kenntnis nehmen und mit eigener Recherche die für Ihn richtige Entscheidung treffen.

Kommen wir zu den Währungen. Der April 2020 war für den € erneut ein  negativer Monat. Der € verliert im April 2020 gegenüber allen meinen im Kennzahlensystem berücksichtigten Währungen. Dies sind: US$, HK$, Britisches Pfund, Schweizer Franken, der japanische Yen, Kanada $, Australischer $ sowie die schwedische Krone.

Der April 2020 ist für Öl ein historisch unvergessener Monat. Denn erstmals in der Geschichte war es am Kapitalmarkt möglich Öl zu kaufen und dafür kurzfristig Geld zu erhalten. Für spekulative Kapitalanleger bietet sich somit eine Chance in Ölgesellschaften zu investieren. Mit einem Anlagezeitraum von (ab heute bis in 3 Jahren) sollte es Zeiträume geben wo sich eine gute Rendite erzielen lässt. Bspw. nenne ich hier die französische Total, die US-amerikanische Chevron oder die russische Lukoil. Ein wichtiger Hinweis zu diesen bisher zuverlässigen Dividendenzahlern. Der Öl- und Gasmulti Shell hat jüngst seine Dividende drastisch gekürzt. Dies ist das erste Mal seit dem zweiten Weltkrieg. Es kann somit möglich sein das zuvor genannte Unternehmen sich hier anschließen werden.  Die aktuelle Dividendenrendite von Total liegt bspw. bei 8,26% und wurde in den vergangenen 17 Jahren nie gekürzt. Gold befindet sich auf einem 7-Jahres Hoch und konnte in 2020 knappe 11% zulegen. Beim Rohstoff Weizen ergibt sich ggf. eine gute Nachkaufgelegenheit. Meine bisherigen Empfehlungen gingen hierzu bisher so gut wie immer auf. Seit seinem Tiefpunkt im September 2016 bei 376 USc ging es stetig bergauf. Aktuell notiert Weizen bei 529,75. Im April wurden 7,17% verloren und der Kurs bewegt sich nun von oben auf die 200-Tage Linie zu. Aktueller Abstand: 2,04%.

Hier noch die Auflistung der in meinem persönlich entwickelten Kennzahlensystem enthaltenen Indizes:

MSCI World, MSCI Emerging Markets, S&P 500, Euro Stoxx 50, Hang Seng, Nikkei, Dow Jones, Nasdaq 100, DAX, FTSE 100, CAC 40, SMI, MDAX, TecDax und SDAX

Das von mir neu eingerichtete Musterdepot der vergangenen Blogausgabe konnte sich der allgemeinen guten Kursentwicklung anschließen und liegt aktuell in etwa gleich auf mit dem  Vergleichsindex MSCI World

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Die nächste Blogausgabe erscheint mit übereinstimmender Tages- und Monatszahl am 06.06.2020. Ich wünsche Ihnen Gesundheit, viel Energie, Mut und viele schöne Momente Ihr Uwe Essing