Im Mittel geht es um 8,19% nach oben für die weltweiten Indizes (meine Auswahl). Und diese Indizes sind:

MSCI World, MSCI Emerging Markets, S&P 500, Nasdaq 100, Dow Jones, DAX, MDAX, TecDAX, SDAX, EuroStoxx50, FTSE 100, CAC40, SMI, Hang Seng, Nikkei 225

Den höchsten Kurszuwachs erfährt, der letztes Jahr, in Mitleidenschaft gezogene deutsche Nebenwerteindex MDAX mit einem Plus von 14,75%. Der US-amerikanische Dow Jones hingegen gewinnt nur 2,48%, was den niedrigsten Kurszuwachs darstellt.

Der € startet stark ins neue Jahr 2023. Gegenüber dem US$ kann der € 2,14% gewinnen. Im Mittel gewinnt der € 0,61%. Die von mir definierten Währungspaare sind:

€ zu: US$, HK$, Britisches Pfund, Schweizer Franken, Japanischer Yen, Kanadischer $, Australischer $ und die Schwedische Krone.

Rohstoffe starten ebenfalls stark ins neue Jahr. Kupfer legt 10,38% zu. Gold ist nur noch knappe 6% vom All-Time High aus August 2020 entfernt und legt im Januar um 5,92% zu. Öl gewinnt nur marginale 3%. Eine andere Situation hingegen beim Agrarrohstoff Weizen, welcher im Januar 1,12% verliert. Bei der aktuellen Kursmarke um 750 befindet sich jedoch eine starke charttechnische Unterstützung, welche seit Oktober 2021 hält. Der Abstand zum All-Time High vom Mai 2022 beträgt mittlerweile beachtliche 40,64%.

Wo jetzt noch investieren, wenn die weltweiten Indizes so stark steigen? Tendenziell ergeben sich dennoch jeden Monat Einstiegsgelegenheiten in langfristig aussichtsreiche Unternehmenstitel. Seit langem bietet sich in diesem Monat wieder eine Chance in die konservative Branche des Basiskonsum. 2 aussichtsreiche US-Titel kann ich diesen Monat vorstellen. Zum einen den US-amerikanischen Spirituosenhersteller Brown-Forman. Bekannteste Marke ist Jack Daniels. Zum zweiten McCormick, der größte Gewürzhersteller weltweit. McCormick ist ein sehr risikoarmes Investment. Umso überraschender das der Titel im Januar um 9,37% zurückgesetzt hat, womit sich nun eine attraktive Einstiegsgelegenheit eröffnet. Vom All-Time High ist der aktuelle Kurs nun schon 28,38% entfernt was ebenso ungewöhnlich ist. McCormick befindet sich im klaren Abwärtstrend und notiert aktuell 11,62% unterhalb der 200-Tage Linie. Beide Titel sind sehr zuverlässige Dividendenzahler und nebenbei sind es Dividendenaristokraten.

Neben dem Basiskonsumsektor finden wir diesen Monat langfristig interessante Werte auch im Energiesektor. Nextera Energy aus den USA ist so ein Unternehmen. Nextera Energy ist führend in Solar- und Windenergie (erneuerbare Energien) in den Vereinigten Staaten. Die Aktie fällt im Januar um 10,73% nachdem sie 2022 schon 9,84% verloren hatte. In den vergangenen 19 Jahren hat Nextera Energy Ihre Dividende jedes Jahr um im Mittel 9,65% effektiv gesteigert. Die Steigerungsraten haben sich in den letzten Jahren erhöht. Im Mittel waren es in den vergangenen 7 Jahren bereits 11,98%. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei attraktiven 2,45% bei einer Ausschüttungsquote von in etwa 50%. Eine aktuelle Dividendenrendite von 6,13% erhält man aktuell beim spanischen Übertragungsnetzbetreiber (Energietransport) Red Electrica. Die aktuelle Dividende von 1,00 € je Aktie kann Red Electrica nicht mehr aus dem aktuellen Gewinn stemmen und muss damit auf die Rücklagen im Eigenkapital zurückgreifen bzw. aus dem Cash. Das Geschäftsmodell ist konservativ, die aktuellen Wachstumsraten sind niedrig. Das aktuelle Kursniveau um die 16 € hält seit nunmehr knapp 9 Jahren. Die Chancen auf eine positive Kursrendite stehen meiner Meinung nach höher, als dass es hier noch weiter nach unten gehen könnte. Mit Steigerungsarten bei der Dividende ist jedoch aktuell nicht zu rechnen. Interessanter als Red Electrica erscheint mir der kanadische Pipelinebetreiber TC Energy. TC Energy ist ein Dividendenaristokrat und hat in den vergangenen 19 Jahren bspw. seine Dividende stetig um im Mittel 6,54% gesteigert. Innerhalb der vergangenen 7 Jahre um im Mittel 8,15%. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei sehr attraktiven 6,42%. Jedoch zieht Kanada bei der Dividendenabrechnung 27% Quellensteuer ab. Deutschland rechnet aber nur 15 der 27% an. Das ist ein Nachteil gegenüber Spanien bspw. Dennoch ist TC Energy ein interessantes Investment. Das Netz eigener Pipelines umfasst rund 57.000 Km. Hinzu kommen weitere 11.500 Km durch Beteiligungen. Auch bei der TC Energy hat sich das Kursniveau in den vergangenen 8-10 Jahren im Bereich von 45 bis 74 CA$ eingependelt. Der aktuelle Kurs liegt bei 57,33 CA$. Auch hier überwiegen die Chancen zukünftig langfristige positive Kursrenditen zu erwirtschaften. Ein exzellentes konservatives Investment ist die Southern Company aus den USA. Southern Company ist ein klassischer Stromerzeuger. Dieses Unternehmen ist eines der wenigen Unternehmen, was sehr stetig jedes Jahr (wenn auch nur mit geringen Wachstumsraten zwischen 3-4%) seine Dividende sehr konstant steigert. Der langfristige Chatverlauf ist mustergültig. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei attraktiven 4,11%. Die durchschnittliche mittlere effektive jährliche Kursrendite beträgt ca. 6%. In Summe sind dies ziemlich sichere 10% effektive jährliche Rendite. Southern Company befindet sich aktuell im Abwärtstrend (ca. 5,5% unterhalb der 200-Tage Linie). Der Abstand zum All-Time High beträgt ca. 16% und datiert vom August 2022. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass Southern wieder in den Aufwärtstrend wechseln wird und auch wieder ein neues All-Time High erreichen wird. Die Southern Cpmpany ist eines der risikoärmsten Investments, welches ich kenne.

Corona spielt keine große Rolle mehr, womit sich zunehmend Gastronomie- und Hotelbetriebe wieder hervorragend entwickeln. Die britische Hotelkette Intercontinental legt bspw. im Januar um beachtliche 18% zu. Diesem Titel fehlen nun nur noch 2,44% bis zum All-Time High Wert vom Juli 2019. Auch das Reisen steht wieder hoch im Kurs bei den Menschen. Das Internetportal Booking.com legt im Januar um satte 20% zu. Auch hier fehlen nur noch wenige Prozente bis zum All-Time High (9,96%).

Finanztitel legen tendenziell im Januar zu. Die höchsten Kurszuwächse verzeichnen die in 2022 am stärksten gefallenen deutschen Unternehmen Hypoport (+27,57%) und Flatex (+23,26%).

Die Branche Gesundheit partizipiert im allgemeinen nicht so stark von der Erholung der Kapitalmärkte. Insbesondere die 3 großen Duft- und Geschmacksstoffhersteller Givaudan (CH), Symrise (DE) und International Flavors (US) liegen noch zwischen 25 und 37% unterhalb Ihrer All-Time High Kurse aus dem II. Halbjahr 2021. Aber auch hier wird langfristig wieder der Weg nach oben gefunden werden.

Im Januar steigt um 12,42% im Gesundheitspflegesektor die US-amerikanische Healthcare Services Group. Das Unternehmen ist klein, hat eine aktuelle Marktkapitalisierung von ca. 900 Mio. €. Dieser Titel wurde in den vergangenen Jahren regelrecht nach unten geprügelt. Der Abstand zum All-Time High beträgt heute noch knappe 76% datiert vom Januar 2018. Die Dividendenrendite, welche (noch) stetig jedes Jahr geringfügig steigt, liegt aktuell bei sehr attraktiven 6,45%, welche jedoch aus dem lfd. Gewinn nicht mehr bedient werden kann. Sobald hier (und die Börse denkt immer im Voraus) die Zeichen wieder auf Wachstum gesetzt sind, kann dieser Titel enorm stark zulegen. Das aktuelle Kurs-Umsatzverhältnis liegt bei günstigen 0,54. Einen ähnlichen Trend zeigt die im DAX vertretene Fresenius welche zuletzt auch durch positive Nachrichten auf sich aufmerksam gemacht hatte. Auch hier beträgt der Abstand zum All-Time High Kurs stolze 66,62% datiert hier sogar vom Juni 2017. Fresenius ist einer der ganz wenigen deutschen Dividendenaristokraten. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei attraktiven 3,51%. Die Ausschüttungsquote liegt hier jedoch bei noch sehr günstigen 22,17% vom Gewinn.

Auch im Medizintechniksektor können insbesondere im Januar die Aktien profitieren welche in 2022 enorm an Wert verloren hatten. Bspw. Align Technology (+27,90% im Januar), Kursverlust in 2022: knappe 68%.

Über ein aktuell gutes Chance-/Risikoverhältnis verfügt auch die im Dow Jones vertretene CVS Health (Drogerie Handel, ähnlich DM in Deutschland). Der Titel hatte Mitte 2015 sein letztes All-Time High erreicht bevor ab diesem Zeitpunkt eine Kurskorrektur von in etwa  50% einsetzte (Zeitpunkt Q1 2019). Von da an ging es sukzessive aufwärts. Die Kurskorrektur war übertrieben. Im Januar verliert der Titel 5,33% und befindet sich nun wieder im Abwärtstrend (8,66% unterhalb der 200-Tage Linie). Zum All-Time High sind es aktuell noch gute 22%. Seit 2 Jahren erhöht CVS Health auch wieder Ihre Dividende, nachdem diese in den Jahren 2018 bis 2021 (also 4 Jahre) nicht erhöht wurde. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei attraktiven 2,75% bei einer Ausschüttungsquote von nur 23,62%.

Im zyklischen Konsumbereich hatte Adidas 2022 die Hälfte seines Marktwertes verloren. Ähnlich wie in den Branchen zuvor, legt dieser Verlierer im Januar 2023 stark zu. Der Kurszuwachs beträgt 15,63%.

Weiterhin langfristig aussichtsreich bleiben im zyklischen Konsumbereich (Drogerie, Reinigung, Pflege) die Unternehmen Ecolab, Clorox, Kimberly-Clark, Church & Dwight sowie die im Dow Jones notierte Johnson & Johnson. Jedes einzelne Unternehmen ist ein Dividendenaristokrat. Im Januar legen diese Titel meist kleine Rücksetzer oder niedrige Kurszuwächse hin. All diese Titel bewegen sich eng um die 200-Tage Linie.

Nach wie vor stark präsentieren sich die beiden Kosmetiktitel L`Oreal (+8,79%) und Estee Lauder (+11,68%). Das Schönheit Geld anzieht bemerkt man auch an der Ulta Beauty. Ulta Beauty ist eine US-amerikanische Kette von Beauty Stores. Im Januar erreicht Ulta Beauty einen neuen All-Time High Stand und legt um 9,60% zu. Wer in Schönheit investiert, der investiert meist auch in Güter des Luxussegmentes. Die 3 zusammengehörenden Unternehmen LVMH, Christian Dior und Hermes aus Frankreich notieren im Januar allesamt auf All-Time High Niveau. Diese Aktien scheinen nun überteuert. Dieser Kategorie wird auch Richemont aus der Schweiz zugeordnet, welche aber tendenziell den 3 französischen Unternehmen mit Bezug auf die Performance hinterherhinkt. Aber auch Richemont erreicht im Januar 2023 einen neuen All-Time High Kurs. Die Börse liebt Übertreibungen, womit es bei diesen Titeln durchaus noch weiter aufwärts gehen kann. Aber die Börse wird früher oder später zum Mittelwert zurückkehren.

Der Einzelhandel hat in den vergangenen Monaten den Onlinehandel klar abgehängt. Im Januar holen Onlineaktien und Plattformtitel aber wieder stark auf. Amazon performt mit 22,77% und Netflix legt 20% zu.

Da sagt man aktuell, dass der deutschen Industrie schwierige Zeiten bevorstehen. Kaum einer bemerkt dann, dass bspw. eine deutsche BMW Aktie nach knapp 8 Jahren kurz davor ist einen neuen All-Time High Kurs zu erreichen. Nachdem Konkurrent Tesla im vergangenen Jahr 65% an Börsenwert verloren hatte kann die Tesla Aktie im Januar wieder um 40,62% zulegen. Wer hier Mut für einen spekulativen Einstieg bewiesen hatte, kann durchaus darüber nachdenken nun Teilgewinne mitzunehmen.

Konservative Investments sind durchaus in der Industriebranche möglich. So kann man nun bspw. wieder langfristig in die Eisenbahngesellschaft Union Pacific investieren. Der Titel, welcher sich nun im Abwärtstrend befindet kommt im Januar auf ein kleines Minus von 1,39%. Union Pacific ist ein sehr zuverlässiger Dividendenzahler. Die aktuelle attraktive Dividendenrendite liegt bei 2,66%. Die jährlichen mittleren Steigerungsraten sind relativ hoch und liegen im Mittel bei etwa 16,5%.

Rüstungstitel hatten in den vergangenen Monaten stark zugelegt. Im Januar nun ein Rücksetzer, welcher bei Northrop Grumman mit einem Minus von 17,88% besonders groß ausfällt. Die meisten Rüstungstitel befinden sich nunmehr überraschend im Abwärtstrend. Die Börse handelt immer die Zukunft und hat in diesem Bereich schon viele Lorbeeren vergeben.

Der Schweizer Bad- und Sanitäreinrichter Geberit (uns meist allen bekannt) kann nach dem starken Kursrücksetzer in 2022 von 42% im Januar stark um 18,85% wieder zulegen. Zulieferer der Branche Industrie können im Allgemeinen im Januar den Markt outperformen. Im Bereich Zulieferer für Flugzeuge sind es bspw. im Mittel 13,24%. Verpackungsersteller legen im Mittel um 7,41% zu (eher marktkonform).

Immobilientitel erholen sich etwas von den starken Rücksetzern.

Im Technologiebereich geht es im Januar ordentlich aufwärts. Die IT-Dienstleister legen im Mittel um beachtliche 12,50% zu. Im Halbleitersektor am stärksten zulegen können ASM International 32,04%, Taiwan Semiconductor 24,46% und Skyworks Solutions mit einem Plus von 20,34%. Nachdem Shopify in 2022 75% seines Marktwertes verloren hat, legt Shopify im Januar 2023 knappe 42% zu.

Ein Blick ins Musterdepot überrascht. Die gute Outperformance meines Musterdepots gegenüber dem Vergleichsindex MSCI World der vergangenen Monate wurde nun verloren. Dies ist im Wesentlichen zwei Dingen geschuldet. Zum einen der starken Outperformance des € gegenüber dem US$, denn damit sinkt die Rendite der Fremdwährung US$. Zum Zweiten hat der Top Performer des Musterdepots Texas Pacific Land Trust einen Rücksetzer hinnehmen müssen. Nach 2,75 Jahren lag die kumulative Rendite vergangenen Monat bei unfassbaren 417,17%. Durch den Rücksetzer im Januar hat sich die kumulative Rendite nach 2,83 Jahren auf 319,32% reduziert. Das Musterdepot sowie der MSCI World performen nun in etwa gleich. Hier der Überblick:

230202

Nach der starken Performance im Januar dürfen wir gleiche Steigerungsraten nicht  zwingend in den kommenden Monaten erwarten.

Ich wünsche der Kölner/Bonner Region phantastische Karnevalstage und verabschiede mich bis zur kommenden Monatsausgabe in übereinstimmender Tages- und Monatszahl am 03.03.2022. Ihr Uwe Essing