Denn: Im Juni gewinnen die in meinem Kennzahlensystem enthaltenen weltweiten Indizes im Mittel 4,07%. Der Nasdaq 100 kann 2023 am stärksten zulegen. Das Plus liegt nun schon bei knapp 40% und der All-Time High Kurs vom November 2021 ist nun nur noch 8,40% entfernt. Der DAX erreicht auch im Juni 2023 erneut einen neuen Höchststand, jedoch sind die deutschen Indizes im Juni eher die Verlierer.

Nach dem verlustreichen Mai des € kann dieser nun vereinzelt gegenüber einigen Währungen wieder Boden gut machen. Gegenüber der Leitwährung (dem US$) steigt der € um 2,10% und liegt damit 2023 kumulativ bisher 2,38% im Plus. Viel besser sieht es für den € gegenüber dem japanischen Yen aus. Das monatliche Plus hier liegt bei satten 5,73% und kumulativ für 2023 bei 12,16%. Auch wenn japanische Aktien dieses Jahr sehr gut performen (der japanische Index Nikkei 225 liegt 2023 kumulativ per Ende Juni mit 29,19% im Plus), so fressen dann doch die Währungsverluste die Kursgewinne in Fremdwährung wieder teilweise auf. Gegenüber der schwedischen Krone erreicht der € nun ein neues Allzeithoch. Das vorherige Allzeithoch vom Februar 2009 wurde nun geknackt.

Gold verliert den zweiten Monat in Folge an Wert. Das bisher starke kumulative Plus aus 2023 (knappe 10%) schmilzt auf jetzt nur noch 5,48%. Einen wahren Turnaround erlebte der Agrarrohstoff Weizen im Juni. Vom Tiefpunkt per Ende Mai bei 582,84 stieg Weizen bis zum 22.06. auf 747,48 Punkte. In % ausgedrückt war dies ein Anstieg um 28,25%. Zwischenzeitlich wurde sogar die 200-Tage Linie kurz überschritten. Zum 30.06. notiert Weizen dann nur noch bei knapp 640 Punkten. Das monatliche Plus liegt zum Monatsende bei 5,56%.

Aufgrund der starken Juniperformance sollten Käufe nun tendenziell zurückgestellt werden. Wer dennoch investieren möchte, kann bspw. einen Blick auf folgende Unternehmen werfen. Zusätzlich der Hinweis, dass mit Beginn Juli die Aktienmärkte korrigieren. Bitte lassen Sie die aktuellen Julizahlen in Ihre Bewertung mit einfliessen.  Ich starte mit US-amerikanischen Energie-/Versorgungsunternehmen. Auf dem aktuellen Niveau interessant erscheinen bspw. die langweiligen Wasserversorgungsunternehmen American Water Works wie auch eine American States Water. Die britische Pennon Group ist neben der Wasserversorgung auch im interessanten Bereich der Abfallentsorgung tätig. Pennon verliert in 2023 stark an Wert (knappe 20%). Die Dividendenrendite liegt bei sehr attraktiven 5,60%. Eine weitere Chance ergibt sich bei der britischen Vermögensverwaltungsgesellschaft St. James. Auch hier liegt die Dividendenrendite aktuell bei sehr attraktiven 4,85%. Im Gesundheitsbereich weiter interessant bleibt der breit diversifizierte Biotechnologiekonzern Amgen. Die aktuelle hohe Dividendenrendite liegt bei 3,84%. Im Chemiesegment bleibt der deutsche Saatguthersteller KWS Saat ebenfalls weiterhin ein Kaufkandidat. Im Juni legt KWS Saat schon mal um 5,42% zu. Die 3 als konservativ geltenden Duft- und Geschmacksstoffhersteller Givaudan, Symrise und International Flavors durchleben eine längere Korrekturphase. Die Schweizer Givaudan zählte mal zu den besten Aktien weltweit. Auch nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 gelang Givaudan beeindruckend der Turnaround. Givaudan korrigiert vom All-Time High aus dem Dezember 2021 um bis zu 35%. Im Chartbild erkennbar nun der Versuch den Turnaround einzuschlagen. Die aktuelle sichere Dividendenrendite liegt bei attraktiven 2,26%. Ebenfalls ungewöhnlich stark korrigiert hat das niederländische Chemiedistributionsunternehmen IMCD. Die Dividendenrendite liegt hier bei 1,80% und wächst tendenziell schneller als die des deutschen Wettbewerbers Brenntag. Aufgrund einer Gewinnwarnung musste das britische Spezialchemieunternehmen Croda einen starken Rücksetzer hinnehmen. Immer wieder hat Croda in ihrer langfristigen Historie bewiesen, dass diese Ihren Aktionären sichere Kurs- und Dividendenrenditen liefern können. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 1,93%. Langfristig aussichtsreich sind die beiden US-amerikanischen Krankenversicherer United Health Group und Elevance Health. Beide Titel durchlaufen aktuell eine Korrekturphase, nachdem sie zuvor ordentlich zugelegt hatten. Das Schweizer Medizintechnikunternehmen Sonova notiert aktuell 40% unterhalb Ihres All-Time High vom November 2021 bei einer aktuellen Dividendenrendite i.H.v. 1,92%. Mittlerweile um 50% vom All-Time High korrigiert hat das deutsche Medizintechnikunternehmen Carl-Zeiss Meditech aus dem TecDAX. Dieser Unternehmenstitel ist verbunden mit hohen Risiken und einer hohen Volatilität. Im Pharmasegment interessant die US-amerikanische AbbVie mit einer aktuellen hohen Dividendenrendite von 4,37%. Mit knapp 9% Dividendenrendite befindet sich die British American Tobacco seit gut einem Monat an einer langfristigen charttechnischen Unterstützung. Bisher hält diese. Im zyklischen Konsumsegment bleibt Nike langfristig aussichtsreich. Der Abstand zum All-Time High vom November 2021 beträgt noch knappe 38%. Nike ist ein wahrer Dividendengarant, die aktuelle Dividendenrendite liegt bei historisch leicht überdurchschnittlichen 1,26%. Die Dividende wächst bei Nike konstant um jährlich effektiv 13%, zuletzt 11,06%. Nachdem Tesla in 2022 65% an Wert verloren hatte, beträgt das kumulative prozentuale Plus in 2023 per 30.06. 112,45%. Im Mai und im Juni konnte Tesla jeweils um 30% zulegen. Wie im vormonatlichen Blog erwähnt, konnten alle 3 Bau-/Landmaschinenhersteller diesen Monat punkten. Caterpillar legt 19,59% zu, John Deere 17,11% und Agco gewinnt 19,17% hinzu. Im Industriebereich lohnt sich ein Blick auf zwei in Deutschland unbekannte Unternehmen aus Großbritannien. Zum einen „Halma“, eine Gruppe von Technologie-Unternehmen in den Bereichen Medizin-, Sicherheits- und Messtechnik. Halma notiert per 04.07.23 genau auf der 200-Tage Linie. Der Abstand zum All-Time High Kurs vom Dezember 2021 beträgt noch stolze 32%. Die Dividende steigt sehr zuverlässig jedes Jahr um 6,5%. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei historisch unterdurchschnittlichen 0,92%. Das zweite Industrieunternehmen heißt Spirax-Sarco Engineering. Das Unternehmen hat hohes Wissen in der Dampftechnologie und stellt Dampfmanagementsysteme, Schlauchpumpen sowie Fluidpfadtechnologien her. Der Langfristchart überzeugt. Umsätze und Ergebnisse steigen sehr zuverlässig. Im Chartverlauf erkennbar ist, dass sich das aktuelle Kursniveau einer 3-Jahres Unterstützung nähert. Das All-Time High vom November 2021 ist noch knappe 39% entfernt. Die aktuelle Dividendenrendite liegt im historischen Mittel bei 1,46%. Die Dividende wurde in den vergangenen 20 Jahren stets erhöht um im Mittel 11,41%, zuletzt 11,76%. Die Bewertung erscheint teuer, jedoch wurde dieses Unternehmen noch nie günstig am Markt bewertet. Bei Spirax-Sarco handelt es sich um ein langfristig ausgezeichnetes Investment. Hingegen sind in China Investments aktuell schwierig. Das Eisenbahnunternehmen MTR Corporation notiert aktuell auf einem 5-Jahres Tief. Die Dividendenrendite liegt bei attraktiven historisch überdurchschnittlichen 3,6%. Mit Blick auf die Bewertung (Entwicklung Umsatz und Gewinn) sieht der Titel günstig aus. Das Geschäftsmodell kann als risikoarm eingestuft werden. Die britische Clarkson plc ist im Bereich Transport Schiff Schiffsvermittlung/-makler Anbieter von Versanddienstleistungen tätig. Der Kurs tendiert seit vielen Jahren seitwärts bei dennoch steigenden Umsätzen und Gewinnen in den letzten Jahren. Clarkson ist ein zuverlässiger Dividendenzahler und hat seine Dividende in den vergangenen 16 Jahren immer um im Mittel 6% gesteigert. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei historisch leicht überdurchschnittlichen 3,14%. Stagnierende Umsatz- und Gewinnaussichten belasten den schweizerischen Bad- und Sanitätsausstatter Geberit. Der Kurs bewegt sich seit gut 7 Jahren nicht mehr von der Stelle. Wer langfristig in Schweizer Franken investieren möchte, kann sich Geberit etwas genauer anschauen. Geberit ist ein zuverlässiger Dividendenzahler bei aktuell nur noch leicht steigenden Dividendenraten. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,68%. 34% beträgt der Abstand zum All-Time High vom August 2021. Eine sehr hohe Dividendenrendite von 6,14% bietet aktuell Leggett & Platt. Leggett & Platt ist ein weltweit führender Hersteller von Komfortkomponenten für Wohn- und Büromöbel, Betten und verstellbare Bettgestelle. Mittlerweile hat sich der Kurs um 50% vom All-Time High mit Stand Mai 2021 entfernt. Leggett & Platt ist ein Dividendenaristokrat. Im Chartbild nun erkennbar sind wichtige langfristige Unterstützungszonen, welche halten müssen. Der Titel befindet sich auf einem 10,5 Jahrestief. Mit guten Umsatz- und Ergebniszuwächsen ist in den kommenden Jahren nicht zu rechnen. In der starken Korrektur dürfte davon schon einiges eingepreist sein. Ein wahres Kursfeuerwerk (+33,43% im Juni) erlebte die im letzten Blog präsentierte United Rentals. United Rentals hat 2023 die Dividendenzahlung aufgenommen. Im Sektor Verpackungen Kartons bietet sich aktuell eine langfristige Einstiegsgelegenheit bei der österreichischen Mayr-Melnhof. Das Unternehmen hat zuletzt sehr starke Zahlen hingelegt, welche in den kommenden Jahren nicht so schnell getoppt werden können. Das Kursniveau notiert auf einem 3-Jahres Tief. Die Bewertung sieht günstig aus. Vom All-Time High aus dem Januar 2022 hat sich der Kurs 30% entfernt. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei attraktiven 3,13%. Mayr-Melnhof ist ein zuverlässiger Dividendenzahler, hebt jedoch nicht jedes Jahr die Dividende an. Rückgänge gab es in den letzten 20 Jahren nie. Etwas spekulativer in diesem Segment die britische Mondi plc. Die Dividendenrendite liegt hier bei sehr hohen knappen 6%. Jedoch kürzt Mondi hin und wieder diese mal. Der aktuelle Kurs liegt nun auf einem 8,5 Jahres Tief. Auch bei Mondi erwarten die Analysten nach zuletzt sehr guten Zahlen in den kommenden Jahren wenig Umsatz- und Ergebniswachstum. Dafür ist die Bewertung günstig. Amadeus FiRe aus Deutschland ist ein Personalvermittler und bietet zudem Bildungen im Bereich Finanzen mit Fokus Rechnungswesen an. Im Mai korrigiert dieser Titel um 7% und auch für 2023 steht ein kumulatives Minus von 4,44%, obwohl das Unternehmen gute Zahlen geliefert hat. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 4%. Auch in den kommenden Jahren wird mit Umsatz- und Ergebnissteigerungen gerechnet. Die Bewertung ist günstig. Amadeus FiRe zeigt immer wieder mal volatile Kursbewegungen und auch die Dividende wurde schon mal ausgesetzt (in den vergangenen 19 Jahren 2*). Von der Bewertung her günstig erscheint die britische DCC. DCC plc ist ein irisches Vertriebs- und Marketing-Unternehmen mit Sitz in Dublin. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei historisch sehr hohen 4,30% bei einer Ausschüttungsquote von nur 38%. Da es sich um ein irisches Unternehmen handelt ist es möglich, dass Ihre Depotbank keine Anrechnung der irischen Quellensteuer vornimmt, was somit Ihre Dividendenrendite sehr stark schmälert. Vom All-Time High Niveau aus Januar 2018 ist der Kurs aktuell noch 43% entfernt. Ein Profiteur der Coronazeit war Eurofins Scientific. Diese verdienten bei den Tests gut mit. Aber auch vor Corona war Eurofins Scientific ein Renditeknaller. Mittlerweile hat der Kurs fast das Hoch vom November 2017 wieder erreicht. Vom All-Time High Niveau aus September 2021 hat der Kurs 55% nachgegeben, womit nun auch die aktuelle Dividendenrendite von 1,73% als historisch hoch einzustufen ist. Auf dem aktuellen Niveau sieht der Titel günstig aus und wäre bereit für einen Turnaround. Im Immobiliensegment lässt sich noch kein Tiefpunkt ausmachen. Die Realty Income ist ein Dividendenaristokrat mit einer aktuellen Dividendenrendite von 5%. Der Abstand zum All-Time High vom Februar 2020 ist mit 27,47% noch überschaubar. Zwei Drittel Ihres Börsenwertes verliert im Juni die deutsche Immobiliengesellschaft Helma Eigenheimbau. Im Jahr 2023 hat Helma 69% Ihres Marktwertes verloren. Der Abstand zum All-Time High vom Januar 2022 beträgt 93,69% was einem Totalverlust nahe kommt. Im Technologiebereich weiterhin schwach der im deutschen TecDAX vertretene IT-Dienstleister Bechtle. Bechtle ist ein guter Dividendenzahler, hat in den vergangenen 20 Jahren die Dividende 17 * gesteigert um im Mittel effektiv 15% pro Jahr und diese wurde in den 20 Jahren nie reduziert. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 1,79%. Zum All-Time High (November 2021) fehlen aktuell noch 47,41%. In einer ähnlichen Situation befindet sich der kleinere ebenfalls deutsche IT-Dienstleister Datagroup. Besonders hart im deutschen Tech Umfeld trifft es XING (jetzt: New Work). Die Dividendenrendite liegt hier mittlerweile bei 2,55%. New Work zahlt seit 11 Jahren seinen Investoren eine Dividende. 9 mal wurde diese gesteigert und 2 mal ist diese gleichgeblieben, kein Rückgang bisher. Im Mittel wurde die Dividende effektiv um 17% pro Jahr gesteigert, zuletzt um 12,86%. Vom All-Time High (Juni 2019) hat sich der Kurs mittlerweile 67,45% entfernt. Während einige deutsche Tech Werte somit weiter den Rückwärtsgang einlegen, legen US-amerikanische Tech Konzerne mehrheitlich zu. Ein weiteres interessantes kleines Tech Unternehmen aus Deutschland ist die USU mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 230 Mio. €. USU bietet Ihren Kunden Lösungen für das strategische und operative IT- und Enterprise Service Management an. Die Kunden digitalisieren und automatisieren mit den Programmen alle Prozesse, die für die Planung, das Design, den Betrieb, die Steuerung, die Nutzung und die Verrechnung von Dienstleistungen notwendig sind. Der Chartverlauf ist volatil. Die aktuelle Bewertung ist in Ordnung. USU ist ein verlässlicher Dividendenzahler und hat in den vergangenen 16 Jahren die Dividende nie gesenkt und 8 mal gesteigert um im Mittel 9%, zuletzt 10%, das Jahr davor 25%. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,41%. Der Kurs kommt nun zurück und befindet sich per Anfang Juli exakt auf der 200-Tage Linie.

Mein Musterdepot durchlebt schwere Zeiten. Im Juni verliert das Musterdepot weiter an Wert obwohl der Vergleichsindex MSCI World gewinnt. Hier die Übersicht:

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Mit Beginn des Juli korrigieren die Aktienmärkte. Die kommende Blogausgabe erscheint wie gewohnt mit übereinstimmender Tags- und Monatszahl am 08.08.2023. Ich wünsche Ihnen einen schönen Hochsommer, ihr Uwe Essing