Im September korrigieren wie auch im August die Kapitalmärkte. Und das nicht unerheblich. Der mittlere Verlust lag im August bei 3,57% und im September bei 3,18%. Nach dem schlechten Börsenjahr 2022 hat sich die bisherige ordentliche Kursrendite in 2023 nun ganz ordentlich reduziert. Die deutsche DAX-Familie (DAX, MDAX, SDAX, TecDAX) kommt bspw. nur noch auf im Mittel 7% Kursplus. Noch schlechter steht der Dow Jones mit einem mageren Kursplus von 1,06% dar. Der Hang Seng Index bleibt das Schlusslicht mit einer negativen Kursrendite von 9%. Spitzenreiter bleibt der US-Technologieindex Nasdaq 100 (+35,64%) sowie der japanische Nikkei (+22,86%). Die mittlere Rendite über alle in meinem Kennzahlensystem enthaltenen Indizes liegt bei 8%. Meiner Meinung nach ist hier für 2023 noch Luft nach oben.

Der € korrigiert stark. Erkennbar aktuell: Steigt der US$ gegenüber dem € fallen die amerikanischen Indizes. Kumulativ in 2023 liegt nun auch der € gegenüber dem US$ im Minus (-0,80%). Das Minus 2023 gegenüber dem britischen Pfund (-2,05%) und dem Schweizer Franken (-2,29%) ist noch höher. Der japanische Yen verliert 2023 enorm an Wert.

Verkehrte Welt bei den Rohstoffen und beim Thema Klimaschutz? Eigentlich müsste man denken eher in erneuerbare Energien zu investieren als in Öl/Gas. Die Börse zeigt uns, dass sich Ölaktien gut halten bzw. zulegen. Dagegen verlieren Aktien der Branche erneuerbare Energien nun schon seit längerer Zeit an Wert. Bspw. NextEra Energy, vertreten in meinem Musterdepot (-31,5% in 2023, verliert 14,24% im September, verliert auch zu Beginn Oktober, notiert auf 4,25 Jahrestief) ist führend in Solar- und Windenergie in den Vereinigten Staaten. Von 1985 bis Dezember 2021 kannte NetEra nur den Weg nach oben. Von da an ging es ziemlich schnell stark abwärts. Mittlerweile beträgt der Abstand zum All-Time High 44%. Ist die Party vorbei? Encavis (-26% in 2023, 3,25 Jahrestief) betreibt als unabhängiger Stromerzeuger Solarparks und Onshore-Windkraftanlagen in zwölf europäischen Ländern. Bei beiden Aktientitel hat sich der Abwärtstrend zuletzt stark verschärft. Öl verteuert sich im September um 6,21%. Kumulativ gewinnt Öl in 2023 11%. Gold muss im September einen herben Rücksetzer (-4,72%) hinnehmen. Weizen verbilligt sich weiter und verliert 2023 25% an Wert.

Die relativ sicheren US-amerikanischen Energieversorger korrigieren stark. Zu Beginn des neuen Monats erneute starke Rücksetzer. Hierdurch weist Southern bspw. wieder eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von 4,30% aus. Auch ungewöhnlich stark korrigieren die beiden US-amerikanischen Wasserversorger American Water Works (-19% 2022, 2023 erneut 18,76% nach unten, notiert auf 4,08 Jahrestief, so eine lange Korrektur gab es noch nie, aktuell 2,24% Div.-R.) sowie der Dividendenkönig American States Water, welcher nicht so stark nach unten korrigiert hat. American States Water notiert auf einem 2,5 Jahrestief.

In der Finanzbranche halten sich Börsenbetreiber gut. Einige Versicherungs- und Versicherungsmakleraktien erreichen im September 2023 neue Höchststände. Auch Zahlungsdienstleister wie VISA und Mastercard legen 2023 zweistellig zu.

Im Gesundheitsbereich können sich im Allgemeinen Biotechnologiewerte gut halten. Einen großen Sprung nach vorne macht Amgen. Regeneron Pharmaceuticals erreichte im August 2023 einen neuen All-Time High Wert.

Im Chemiesektor nach wie vor interessant finde ich die im SDAX beheimatete KWS Saat (Düngemittelproduzent). KWS Saat hat jüngst seine Dividende von 0,80 auf 0,90 cent angehoben, ein Plus von 12,50%. Der Titel notiert aktuell (03.10.) bei 53,80 €, womit sich für diesen Titel eine historische überdurchschnittliche Dividendenrendite von 1,62% ergibt. Das Mittel der vergangenen 20 Jahre lag bei 1,27%. Der Chart zeigt im Bereich von 50€ eine langfristige Unterstützung, welche halten sollte. Die 50 € Marke reicht zurück bis ins Jahr 2013 Januar (10 Jahre 9 Monate). In den vergangenen 13 Jahren hat KWS Saat seinen Umsatz effektiv jährlich um 6% gesteigert. Das aktuelle Kurs-Umsatzverhältnis liegt bei sehr günstigen 1,16. Den Gewinn konnte KWS Saat in den vergangenen 13 Jahren effektiv jährlich um knapp 7% steigern, bei einem aktuellen KGV von 16,6. Das Kurs-Buchwert Verhältnis beträgt aktuell sehr attraktive 1,44. In den vergangenen 13 Jahren lag hier der jährliche Zuwachs sogar bei 8,45%. In den vergangenen 20 Jahren hat KWS Saat seine Dividende nie gekürzt. In 13 von 20 Jahren wurde diese erhöht. Im Mittel wurde die Dividende in den vergangenen 20 Jahren um 7,30% erhöht, in den letzten 7 Jahren um knapp 6%. Bei all diesen Werten und dieser Entwicklung kann man hier nicht viel falsch machen, u.a. da zuletzt KWS Saat positive Nachrichten vermeldet hat.

Einen Blick wert im Chemiesektor sind auch: IMCD (Chemie Distributeur aus den Niederlanden, ungewöhnlich starker Kursrücksetzer), PPG Industries (US, Anstrichf. Glas Chemikalien Dichtungsm. Klebst., Dividendenaristokrat, fair bewertet), Croda (Großbritanien, Spezialchemikalien, auch hier sehr starker Kursrücksetzer, ebenfalls Dividendenaristokrat, TOP Langfristchart, 5,25 Jahrestief), Hexpol (Schweden, Kunststoffe Polymerverbindungen Dichtungen, günstig bewertet, sehr stark gewachsen die letzten Jahre (hier Bezug vergangene 13 Jahre) beim Umsatz 17,93% KUV: 1,40, Gewinn 27,83% KGV: 12,57, Eigenkapital/Buchwert 20,52% KBV: 2,27, Dividende: In den vergangenen 13 Jahren kein Rückgang und 12* gesteigert um im Mittel 32,81%, die vergangenen 7 Jahre 11,31%, zuletzt: 44%, die aktuelle Div.-R. liegt bei sehr attraktiven und historisch überdurchschnittlichen 3,71% bei einer Ausschüttungsquote von 45%), Hexpol notiert aktuell nahe einem 3 Jahrestief, in den nächsten Jahren wenig Wachstum prognostiziert, Balchem (US, Tiefutterzusätze, nicht günstig bewertet, sehr beständige Umsatz-, Gewinn- und Eigenkapital Wachstumsraten im zweistelligen Bereich, verlässlicher Dividendenzahler bei einer historisch niedrigen Div.-R. aktuell 0,63%, historisch im Mittel bei 0,51%, notiert aktuell auf einem 2,5 Jahrestief, sehr interessanter Aktientitel für eine langfristig ausgerichtete Kapitalanlage).

Im Gesundheitsbereich langfristig interessant Abott Laboratories. Abott ist im Bereich der Fürsorge tätig. Das US-Unternehmen ist ein Dividendenaristokrat. Die Bewertung ist aktuell als fair einzustufen. Günstig bekommt man den Titel i.d.R. nicht. Aktuell notiert Abott auf einem 2,25 Jahrestief. Die aktuelle Div.-R. liegt bei 2,13%. Die mittleren jährlichen Steigerungsraten liegen bei attraktiven 10,67%, zuletzt 8,5%.

Mittlerweile auf einem interessanten Niveau befindet sich die dänische Coloplast (Urologie Wund- Haut- Stomavers. Inkontinenz). Coloplast notiert auf einem 4,42 Jahrestief. Coloplast gab es nie günstig und die Aktie ist auch heute sportlich bewertet. Dafür wächst Coloplast beständig und hat in den letzten 13 Jahren ihre Dividende immer erhöht. Die aktuelle Div.-R. liegt bei knapp 3%.

Etwas unschlüssig bin ich beim britischen Medizintechniker Smith & Nephew, welcher auch im Musterdepot vertreten ist. Zuletzt enttäuschte die Gewinnentwicklung. Smith & Nephew befindet sich auf einem 9,42 Jahrestief und an einer wichtigen charttechnischen Unterstützung. Sollte diese nicht halten, sieht es düster aus. Smith & Nephew ist ein zuverlässiger Dividendenzahler bei einer aktuellen historisch sehr hohen Dividendenrendite von 3,18% (Ausschüttungsquote: 37%).

Einen wahren Absturz erlebte zuletzt die US-amerikanische ResMed (Atemgeräte Masken Behebung von Schlafstörungen etc.). Im August verlor der Titel 28,23%. Im September weitere 7,34%. Mittlerweile hat sich der Kurs knappe 50% vom All-Time High Stand notiert vom August 2021 entfernt. ResMed war immer teuer bewertet. Die aktuellen in die Zukunft gerichteten Bewertungskennzahlen sehen günstig aus doch der Markt scheint diesen nicht zu trauen. ResMed ist ein zuverlässiger Dividendenzahler bei einer aktuellen Dividendenrendite i.H.v. 1,26% (Ausschüttungsquote: 23,49%). ResMed notiert aktuell auf einem 4 Jahrestief bei einem sehr guten langfristigen Chartverlauf.

59% vom All-Time High Stand vom August 2021 entfernt hat sich die deutsche Carl-Zeiss Meditech (Industrie optische Feinmechanik). Carl-Zeiss Meditech notiert im TecDAX. Der Titel ist als volatil und spekulativ einzustufen. Die Wachstumsraten in den vergangenen Jahren waren ordentlich, jedoch hatte der Kurs zugegebenermaßen zu stark angezogen. Dies hat sich nun durch den Rücksetzer relativiert. Carl-Zeiss Meditech notiert mittlerweile auf einem 5,75 Jahrestief.

Medizintechnikaktien leider aktuell enorm. Auch so ein Wert wie die US-amerikanische Edwards Lifesciences (Geräte für Herz- Kreislauferkrankungen). Edwards Lifesciences zahlt keine Dividende. Der Abstand zum All-Time High vom Dezember 2021 beträgt 47%. Das aktuelle KGV beträgt attraktive 27,5 bei hohen mittleren jährlichen Steigerungsraten von !38,25%! In den vergangenen 12 Jahren. Das KBV liegt bei hohen 7,20. Günstig gab es auch diesen Titel nie. Edwards Lifesciences notiert auf einem 3,25 Jahrestief. 2023 verliert der Titel kumulativ weitere 7,14%, wobei im Jahr zuvor bereits 42,41% verloren wurden. Vor 2021 hat der Titel noch nie so stark zurückgesetzt. Der Langfristchart sieht sehr gut aus. Nach stagnierenden Gewinnzahlen soll es ab 2024 wieder aufwärts gehen. Die Aktie wäre demnach als günstig einzustufen.

Der deutsche Labormedizintechniker Stratec ist abgestürzt. Vom All-Time High aus Oktober 2021 hat sich die Aktie mittlerweile 70% entfernt. Nun ist die Aktie bei einer sehr wichtigen charttechnischen langfristigen Unterstützung im Bereich um 40 € angekommen. Stratec ist einer der ganz wenigen Unternehmen aus Deutschland, was es geschafft hat in den vergangenen 19 Jahren stets seine Dividende zu steigern. Das muss aber nichts heißen. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei attraktiven 2,34% (Ausschüttungsquote: 40%). Stratec ist günstig bewertet, muss aber nun wieder liefern.

Labormedizintechnikaktien haben im Allgemeinen 2022 und 2023 keinen guten Lauf. Hierunter befinden sich auch langfristig aussichtsreiche Titel wie Thermo Fischer (konservativer) sowie die spekulativeren Idexx Laboratories und die deutsche im DAX vertretene Sartorius.

Pharmawerte laufen 2023 unterschiedlich und meist besser als der Markt. Top Performer bleibt die dänische Novo Nordisk. Kursplus in 2023: 36%.

Basiskonsumwerte (Getränke, Lebensmittel, Tabak, Gastronomie, Hotelbetriebe) sind als konservativ einzustufen. Diese Titel korrigieren tendenziell nicht so stark nach unten. Aber auch in diesem Bereich sind einige Aktien unter die Räder gekommen. Nach wie vor stark zeigen sich die Gastronomietitel wie bspw. eine McDonalds (welche nun aber auch ordentlich korrigiert). Starbucks hat bereits stärker korrigiert. Der Abstand zum All-Time High vom Juli 2021 beträgt 28% und ist für einen Basiskonsumwert schon hoch. Die Bewertungskennzahlen sind fair. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei historisch hohen 2,39% bei einer Ausschüttungsquote von 49%. Einer der trendstärksten Aktien aktuell ist die britische Hotelgruppe Intercontinental. Die Intercontinental Hotel Group legt 2023 bisher 28% zu und erreicht im September 2023 einen neuen All-Time High Stand. Weniger gut entwickelte sich zuletzt der Getränkebereich. Der Gigant Pepsi lief zwar die letzten Jahre sehr gut, aber in den letzten beiden Monaten musste auch Pepsi viele seiner Gewinne wieder abgeben. Der Abstand zum All-Time High liegt per Ende September bei nur 13,80%. Bieraktien hatten es in den vergangenen Jahren nicht leicht. Dennoch konnte bspw. die niederländische Heineken (weltweit zweitgrößter Bierbrauer) 2022 einen neuen Rekordumsatz verzeichnen. Zum Heineken Imperium gehört auch das hierzulande sehr beliebte Desperados. Die Aktie hat sich zwar nur gute 20% vom All-Time High aus dem April 2023 (also dieses Jahr) entfernt, ist aber aus bewertungstechnischer Sicht als günstig einzustufen. Charttechnisch sieht es gut aus. Heineken befindet sich seit ca. 8 Jahren in einem Seitwärtstrend bei jedoch steigenden Umsatz-, Gewinn- und Eigenkapitalwerten. 2022 zahlte Heineken seine bisher höchste Dividende, welche bei Heineken nicht ganz so verlässlich ist. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,11% bei einer attraktiven Ausschüttungsquote von nur 31,47%. Diageo ist der weltweit größte Produzent von Alkohol (Spirituosen). Die Aktie ist ein konservatives Basisinvestment im Getränkesektor. Die britische Diageo ist ein Dividendenaristokrat. Diageo hat sich mittlerweile knappe 29% vom All-Time High notiert vom Dezember 2021 entfernt. Dieser Rücksetzer ist als hoch einzustufen. Die Bewertung liegt im fairen Bereich. Die Dividendenrendite liegt bei attraktiven 2,66% bei einer moderaten Ausschüttungsquote von ca. 45%. Zuletzt besser lief die französische Pernod-Ricard (zweitgrößter Spirituosenhersteller). Zum Markenimperium gehört hier bspw. das beliebte Lillet Getränk. Im April diesen Jahres hatte Pernod-Ricard noch ein neues All-Time High erreicht. Von da an ging es außergewöhnlich stark bergab um 25%. Bewertungstechnisch ist Pernod-Ricard ein ticken günstiger als Diageo. Wesentlich besser läuft es aktuell beim weltgrößten Weinproduzenten Constellation Brands. Constellation Brands konnte Ende Juli noch ein neues All-Time High verzeichnen. Ein weiterer Spirituosenproduzent ist Brown-Forman. Die weltbekannte Marke Jack Daniels zählt Brown-Forman zu seinem Markenimperium. Zuletzt sah es so aus, dass sich der Titel aus seinem Abwärtstrend befreien konnte. Nun aber setzt Brown-Forman auch sehr stark zurück. Der Abstand zum All-Time High vom September 2020 beträgt satte 31%. Mittlerweile hat Brown-Forman seinen Corona Tiefpunktkurs von vor 3,5 Jahren wieder erreicht. Brown-Forman notiert auf 4,17 Jahrestief. Brown-Forman verfügt über einen sehr guten Langfristchart. 2024 sollen die Gewinne wieder kräftig steigen. Tritt dies ein, ist die Aktie aktuell für ihre Verhältnisse günstig bewertet. Brown-Forman ist ein Dividendenaristokrat. Die Dividendenrendite ist hier jedoch nicht so hoch wie bei Diageo oder Pernod-Ricard, aktuell: 1,45% bei einer Ausschüttungsquote von 35,60%. Im Lebensmittelbereich kann jüngst die deutsche Frosta wieder gut zulegen. Frosta entwickelt sich antizyklisch. Allgemein tendieren die Lebensmittelaktien eher freundlich. Zuletzt ging es auch beim weltweit größten Gewürzproduzenten McCormick aufwärts. McCormick muss jedoch nun in den letzten 2 Monaten herbe Kursrücksetzer hinnehmen, womit sich hier aber eine aussichtsreiche langfristige Kaufgelegenheit ergeben kann. Am 03.10. fällt der Titel um bis zu 9%. McCormick ist ein Dividendenaristokrat. Fleischtitel stabilisieren sich ein wenig. Cranswick aus Großbritannien verlässt den Abwärtstrend und ist nur noch 15% vom All-Time High entfernt. Hormel Foods hat hier noch die doppelte Strecke 30% vor sich, während es bei Tyson Foods (dem weltweit größten Fleischproduzenten) 50% sind. Lange Zeit nicht kaufenswert, weil zu gut gelaufen, war der amerikanische Schokoladenhersteller Hershey. In den vergangenen 6 Monaten verliert der konservative Titel gute 23% und hat sich mittlerweile knappe 28% vom All-Time High aus diesem Jahr (Mai 2023) entfernt. Hershey hat in den vergangenen 20 Jahren seine Dividende stets konstant um gute 9% gesteigert. Die aktuelle Dividendenrendite liegt nun seit langem wieder mal im mittleren Bereich bei 2,26%. Die Ausschüttungsquote beträgt ca. 44%. Der Langfristchart hat einen sehr guten Verlauf. Barry Callebaut aus der Schweiz ist der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Schokoladen- und Kakaoprodukten. Vom All-Time High (Mai 2022) hat sich der Titel mittlerweile 36,50% entfernt. Der Kurs steht etwa da, wo er vor 6,50 Jahren stand. Die Korrektur scheint auch hier ein wenig überzogen. Die beiden Tabakgiganten Altria und British American Tobacco bieten Ihren Kapitalanlegern mittlerweile 9% Dividendenrendite.

Im Konsumbereich bleibt Nike für mich erste Wahl. Erste Erholungsversuche machen sich bemerkbar. Nike ist ein TOP Dividendenzahler bei stetig konstant steigenden Dividenden. Diese steigt jährlich im Mittel um 13,7%, zuletzt 11%. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei überdurchschnittlich hohen 1,46% bei einer Ausschüttungsquote von 33,42%. Nike ist immer noch 46% vom All-Time High datiert vom November 2021 entfernt. Adidas hingegen hat schon aufgeholt und erwirtschaftet 2023 ein Kursplus von 30,72% (Nike verliert 2023 18,28%). Adidas hat 2022 jedoch wesentlich stärker zurückgesetzt. Ein konservatives Basisinvestment im Konsum und Pharmabereich ist der Dow Jones Titel Johnson & Johnson. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um einen Dividendenkönig (mindestens 50 Jahre in Folge die Dividende jedes Jahr gesteigert). Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei überdurchschnittlichen 3%. Die US-amerikanische Kosmetikmarke Estee Lauder hat sich mittlerweile 61% vom All-Time High (Dezember 2021) entfernt. Der Titel nähert sich nun einem entscheidenden charttechnischen Unterstützungsbereich von 2018/2019. Die zweitgrößte Einzelhandelskette hinter WalMart in den USA ist Target. Target hat zu Corona Zeiten wie viele Lebensmittelhändler geboomt. Die aktuelle Korrektur scheint überzogen. Vom All-Time High aus August 2021 hat der Titel nun schon 60% korrigiert. Target ist ein Dividendenkönig und rentiert aktuell bei über 4% (Ausschüttungsquote: 53%). Die aktuelle Dividendenrendite ist im historischen Vergleich als hoch anzusehen. Ebenfalls korrigiert hat der niederländische Einzelhändler Ahold Delhaize, welcher im EuroStoxx50 vertreten ist. Beide Titel sollten in wenigen Jahren kurstechnisch höher notieren wie heute. Weiter robust und resistent zeigen sich US-KFZ Ersatzteilehändler wie Autozone, O’Reilly Automotive oder Genuine Parts wie auch Coparts (Online Auto Auktionen). Die weltgrößte Onlinereiseplattform Booking.com boomt. Ein All-Time High jagt 2023 das nächste. Booking.com gewinnt 2023 53% an Wert. Nicht minder legt Amazon 2023 zu (51,33% Kursrendite), jedoch ist Amazon noch knappe 33% vom All-Time High entfernt. Luxusgüterhersteller korrigieren und befinden sich seit langem mal wieder im Abwärtstrend. Dennoch sei der Hinweis gestattet, dass diese die Jahre zuvor extrem gut gelaufen sind. Wer noch gar nicht in diesem interessanten Sektor investiert ist, kann nun eine erste Position aufbauen.

Den TOP Performer 2023 finden wir in der Branche Industrie, Logistik. Es ist die XPO Logistics. XPO Logistics ist einer der weltweit größten Logistikdienstleister. In 2023 kann der Kurs um knapp 125% zulegen und erreicht jüngst im Oktober einen neuen All-Time High Stand. Dahinter ebenfalls aus dem Industriebreich Automobilproduktion Tesla. 2023 erwirtschaftet Tesla per 30.09. eine Kursrendite von 103%. Jedoch ist Tesla vom All-Time High Niveau von November 2021 noch knappe 40% entfernt. Der sonst so sichere Wert Toro verliert im September 18,78% an Wert. Toro ist ein Hersteller von Geräten für die Garten- und Landschaftspflege. Toro ist ein sehr sicherer Dividendenzahler und die aktuelle Dividendenrendite liegt bei historisch überdurchschnittlichen 1,67%. Zu Beginn des neuen Monats geht es mit Toro auch wieder aufwärts. Ob Guangdong Investment aus China zukünftig noch seine bisher stets steigende Dividende zahlen kann, ist nicht klar. Guangdong Investment weist eine aktuelle Dividendenrendite von unfassbaren 10,75% aus (Ausschüttungsquote im Bereich 100%). Der Logistiksektor hält sich im Allgemeinen 2023 sehr gut, teilweise erreichen Logistikwerte aus dem Bereich Güterverkehr neue All-Time High Stände. Unterscheiden muss man jedoch 2023 zu dem Eisenbahnsektor, denn dieser schneidet schlechter ab wie Titel aus dem Straßen-, Luft- und Seeverkehr. Der Maschinenbausektor korrigiert ordentlich. Zunehmend alle Titel aus diesem Sektor (beinhaltet in meinem Kennzahlensystem) befinden sich im Abwärtstrend. Nach dem Angriff auf Israel sind Rüstungstitel am heutigen 09.10.2023 stark gefragt und fast alle können zweistellig zulegen. Bis auf Lockheed Martin wechseln nun alle Rüstungstitel wieder in den Aufwärtstrend. Zuliefereraktien verhalten sich im Allgemeinen 2023 sehr gut. Viele Titel erreichen neue All-Time High Stände wie bspw.: Vinci aus Frankreich, United Rentals, Roper Industries, Graco, Parker Hannifin sowie Lennox International aus den USA. Die beiden Zulieferer des Luft- und Raumfahrtsektors TransDigM aus den USA und Safran aus FR erreichen im September ebenfalls neue All-Time High Stände, während die deutsche MTU im September 20,41% abstürzt. Deutschland hat mit Bezug Wirtschaft nicht mehr viel zu lachen. Es schlägt sich durch die Unternehmen durch. Im Verpackungssektor geht es weiter abwärts für die langfristig immer gut gelaufene Ball Corp. Mittlerweile hat sich das aktuelle Kursniveau vom All-Time High aus November 2020 fast 50% entfernt. Ball notiert auf einem 5-Jahrestief und erreicht charttechnisch nun einen langfristigen Unterstützungsbereich. Tendenziell halten sich Verpackungstitel 2023 gut und der Abstand zum All-Time High beträgt im Mittel nur 20%.

Bei den Dienstleistern darf man überrascht sein, ob die französische Teleperformance den Turnaround schafft. Bewertungskennzahlen sprechen zwar für die Aktie, aber ist es wie meist, wird die Aktie weiter an Boden verlieren. Vom All-Time High Niveau aus dem Januar 2022 hat man sich mittlerweile 70% entfernt. Obwohl es die britische DCC immer wieder mal schafft in den Aufwärtstrend zu wechseln gibt der Chart noch kein grünes Licht. Ein deutliches Überqueren der 5.000 GBp Marke (aktuell: 4.553, Tief bei 4.080) würde charttechnisch für die Aktie sprechen. Wie bei Teleperformance sehen auch bei der britischen DCC die Bewertungskennzahlen extrem günstig aus. Verisk Analytics ist ein US-amerikanisches Datenanalyse-Unternehmen, welches im September einen neuen All-Time High Stand erreicht. Verisk Analytics ist seit 2009 an der Börse. Der Kursverlust von 2022 i.H.v. knapp 23% war gut verkraftbar. 2023 geht es um knappe 34% nach oben. Ansonsten war jedes Börsenjahr erfolgreich. Kleine Ausnahme mit einem marginalen Verlust von 2,54% war das Jahr 2014. Zusätzlich zahlt Verisk Analytics seit 4 Jahren eine stetig um im Mittel 8% steigende Dividende. Exponent ist ein amerikanisches Beratungsunternehmen. Es untersucht Unfälle, zurückgerufene Produkte sowie Gebäude und führt vorbeugende Risikoanalysen durch. Diese Dienstleistungen wurden und werden langfristig gut nachgefragt. Von 1999 an hat Exponent jedes der darauffolgenden 23 Jahre erfolgreich mit einem Kursplus abgeschlossen. Einzige Ausnahme war das Jahr 2009 nach der Finanzkrise 2008. Das Kursminus i.H.v. 7,36% ist aber als sehr niedrig anzusehen. Von 2022 an nun ein anderes Bild bei Exponent. Im schlechten Börsenjahr 2022 verliert Exponent aber auch nur 15,11%. Im guten Börsenjahr 2023 liegt Exponent jedoch per Ende September bei einem erneuten Minus i.H.v. 13,61%. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass der weiterhin ambitioniert bewertete Titel nun nach oben dreht. Exponent ist zudem ein sehr zuverlässiger Dividendenzahler. Die Dividende wurde in den vergangen 10 Jahren stets gesteigert um im Mittel knappe 20%, zuletzt 8,33%. Vom All-Time High (November 2021) hat sich Exponent gute 30% entfernt. Eurofins Scientific (Analyselabor) hat zu Corona Zeiten prächtig verdient. Aber auch die Jahre zuvor war Eurofins Scientific ein Renditespitzenreiter. Nach Corona ging es mit der Aktie abwärts. Vom All-Time High aus dem September 2021 hat sich der Kurs mittlerweile knappe 60% entfernt. Auch bei diesem Titel ist ein Turaround möglich. Entsorgungs- und Abfallbeseitigungsunternehmen halten sich sehr gut in der aktuellen Korrekturphase. In 2023 wurden in diesem Bereich tendenziell neue All-Time High Werte  erreicht.

Der Immobiliensektor bleibt schwierig. Gewisse Stabilisierungen sind erkennbar, aber es kann auch immer wieder mal zu neuen Rückschlägen kommen.

Die Techbranche zählt 2023 zu den Gewinnern. Die ASML Holding korrigiert seit Mai 2023 (All-Time High) um knapp 20% nach unten. Viele Marktexperten sehen hier eine gute Chance für einen Einstieg. Trotz dieser Korrektur hat die ASML Holding in den vergangenen 12 Monaten knappe 30% gewonnen und in den letzten 5 Jahren 250% zugelegt. Seit März 1995 sind es atemberaubende knappe 42.000%. Damit ist die ASML Holding einer der Renditespitzenreiter der vergangenen Jahre. Mit dem Titel ging es stetig nach oben. Es gibt nicht wenige Experten, welche der ASML Holding eine gewisse Monopolstellung in der Halbleiterbranche zusprechen. Noch mehr Rendite hat derjenige erzielt, der seit 1999 in Nvidia investiert ist. Kumuliert sind es nahezu unfassbare knappe 104.000% Rendite. In den vergangenen 5 Jahren hat Nvidia um 585% zugelegt und in den vergangenen 12 Monaten waren es 288%! Auch bei Microsoft, Apple, Alphabet und Co. ging es rasant nach oben.

Leider nach unten geht es weiter in meinem Musterdepot. Der in den vergangenen Jahren sehr gut gelaufene US-Titel NextEra Energy (Erneuerbare Energien) stürzt regelrecht ab. Es ist der vierte Titel welcher nun ins Minus dreht von 13 im Betsand. Das ist zu viel, wenn es auch High Performer wie eine Texas Pacific Land gibt, welche wieder ordentlich zulegen konnte. Techtronic Industries aus China hat auch einiges seiner zuvor erwirtschafteten Kursrendite verloren. Die beiden Investments im Gesundheitssektor verstärken ihren schon länger anhaltenden Abwärtstrend. Hier der Überblick:

231010

Anfang Oktober startete negativ. Am heutigen 09.10. drehen die Kurse wieder nach oben. Der S&P 500 kratzte Freitag kurz an seiner 200-Tage Linie.

Ich wünsche Ihnen nach dem schönen sonnigen September nun die ersten schönen Herbsttage. Ihr Uwe Essing